Handball-Held in der „Höhle der Löwen“
Hamburger Torwart-Riese kämpft in der TV-Show mit seinem Start-up um Investoren. „Große Chance“
Bei der Handball-EM im Januar glänzte Johannes Bitter in seiner Paraderolle im Tor der Nationalmannschaft, begeisterte Millionen TV-Zuschauer und avancierte bei seinem Comeback nach neun Jahren DHB-Pause prompt zum Publikumsliebling. Der Spielbetrieb in der Bundesliga ruht angesichts der Corona-Krise, doch der in Hamburg lebende Keeper-Riese nutzt die Zeit und treibt seine zweite Karriere mit Hochdruck voran. Vorläufiger Höhepunkt: ein Auftritt bei „Die Höhle der Löwen“, wo Bitter als Gründer um einen Deal kämpft!
Der 2,05-Meter-Mann hat in riesigen Arenen vor bis zu 20000 Zuschauern gespielt, in großen Finals zwischen den Pfosten und damit im Fokus gestanden. „Jogi“Bitter (37) ist einer, der in seiner Karriere so ziemlich alles erlebt hat und den eigentlich nichts mehr aus der Ruhe bringen kann. Dachte er.
Die Anspannung, die in diesen Tage Besitz vom Torhüter des TVB Stuttgart ergriffen hat, ist neu, anders. Es geht nicht um Paraden, Siege oder
Titel. Es geht um sein „Baby“. Auf einem Terrain, das für den Wahl-Hamburger Neuland ist und er ein Greenhorn: der freie Markt.
„Es war immer mein Traum und auch mein Ziel, etwas neben dem Handball auf die Beine zu stellen“, sagt Bitter im Gespräch mit der MOPO. „Jetzt ist es so weit. Das ist eine große Chance.“
Am kommenden Dienstag tritt der langjährige Schlussmann des HSV Handball in der bekannten TV-Show „Die Höhle der Löwen“(20.15 Uhr, VOX) auf. Dort möchte er die „Löwen“Carsten Maschmeyer, Judith Williams, Ralf Dümmel, Dagmar Wöhrl, Frank Thelen,Dr.GeorgKoflerund Nils Glagau von seiner Idee überzeugen und als Investoren gewinnen.
Bitters „Baby“: ein spezieller Power-Drink. Nicht nur für Sportler. Das Getränk enthält neben Vitaminen vor allem sogenannte sekundäre
Pflanzenstoffe, die mithilfe einer innovativen Technologie herausgelöst und so vom Körper besser aufgenommen werden können.
„Da stecken viel Zeit, Energie, Nerven und Herzblut drin“, erzählt Bitter. Dem fertigen Produkt sind rund vier Jahre Entwicklung und Forschung vorausgegangen. 2016 gründete Bitter mit seinem Geschäftspartner, dem Hamburger Marketingprofi und Trend-Experten Christian
Monzel, das Start-up „drinkbetter“, mit dem Ziel, innovative Nahrungsergänzungsmittel mit natürlichen Inhaltsstoffen, ohne Zucker und künstliche Zusatzstoffe herzustellen. Ein Wissenschaftsteam aus Berlin half dem Duo dabei.
Kurios: Monzel ist ein Torhüter-Kollege – und die ticken bekanntlich etwas anders. In diesem Fall ticken sie gleich. Der 59-Jährige war fünfmal Deutscher Meister im Hockey als Spieler und Trainer sowie als Funktionär für den Deutschen Hockey-Bund tätig.
Kennengelernt haben sich beide 2014. Bitter spielte noch beim damaligen HSV, Monzel war Co-Trainer beim Club an der Alster. „Wir haben uns gut verstanden, hatten Ideen und Bock, etwas gemeinsam zu machen“, so Bitter, der hofft, mit „drinkbetter“erfolgreich zu sein.
Vom Handball kann und will er noch nicht lassen. Mindestens eine Saison in der Bundesliga will Bitter dranhängen und sich noch einen sportlichen Traum erfüllen: die Teilnahme an den auf 2021 verlegten Olympischen Spielen in Tokio.
In den zwei Karrieren des Johannes Bitter gilt ein Motto: Volle Pulle!