Vater übergießt Sohn mit Benzin und zündet ihn an
Zuvor drang er mit einem Messer bewaffnet in die Wohnung seiner Ex-Frau ein
Mit einem Messer bewaffnet war der Mann in die Wohnung seiner Ex-Frau eingedrungen.
Was für eine unvorstellbare Tat! Ein Mann ist gestern am frühen Abend in die Wohnung seiner ExFrau in Lurup eingedrungen. Nach MOPO-Informationen hat er hier vor den Augen der beiden Kinder mit dem Messer auf die Mutter eingestochen. Anschließend übergoss er seinen zehn Jahre alten Sohn mit Benzin und zündete ihn an.
Bewohner des Hauses an der Luruper Hauptstraße riefen gegen 17.15 Uhr die Feuerwehr und meldeten einen Wohnungsbrand. Im Hintergrund waren Hilfeschreie zu hören. Deshalb löste der Einsatzleiter sofort die Alarmstufe „Menschrettung“aus.
Am Einsatzort angekommen sah der Zugführer offene Flammen aus einer Wohnung schlagen. In den darüberliegenden Wohnungen standen Menschen an den Fenstern und schrien um Hilfe. Deshalb wurde die 2. Alarmstufe ausgelöst. Rund 60 Retter, darunter vier Notärzte, waren im Einsatz.
Wie die MOPO erfuhr, war der Mann in die Wohnung seiner Ex-Frau und seiner beiden Kinder in der zweiten Etage eingedrungen. Hier griff er die Mutter mit einem Messer an und verletzte sie schwer. Danach übergoss er seinen Sohn mit einer brennbaren Flüssigkeit und zündete ihn vor den Augen von dessen Schwester (12) an. Der Junge erlitt schwerste Brandverletzungen. Durch die Stichflamme wurde auch der Vater schwer verletzt. Umstehendes Mobiliar geriet in Brand.
Über Drehleitern retteten Feuerwehrmänner die Menschen aus den darüberliegenden Wohnungen. Mehrere von ihnen hatten eine Rauchvergiftung und mussten vom Rettungsdienst versorgt werden.
Nach MOPO-Informationen gibt es insgesamt vier Schwerstverletzte: darunter die Tochter, die Flammen eingeatmet haben soll, sowie ihr Bruder, dessen Haut zu 40 Prozent verbrannt sein soll. Der Täter erlitt schwerste Verbrennungen von 40 bis 50 Prozent.
Außerdem erlitten 15 Bewohner Rauchgasverletzungen. Drei Polizisten, die als Erste am Einsatzort angekommen waren und versucht hatten, die Bewohner zu retten, mussten ebenfalls wegen Rauchvergiftungen von Sanitätern versorgt werden.