Die Wut einer Mutter
Autorin Simone Buchholz hat dem Schulsenator eine Rechnung für die Betreuung ihrer Kinder geschickt. Dafür gab’s im Netz einen Shitstorm. Aber die 48-Jährige hat gute Argumente
8294,30 Euro. Das steht auf der Rechnung, die die Hamburger Autorin Simone Buchholz an die Hamburger Schulbehörde und Schulsenator Ties Rabe (SPD) gestellt hat. Entlastungsleistungen für ihren Spagat zwischen Homeoffice und Kinderbetreuung. Auf Twitter wird die Aktion aufs Schärfste verurteilt, doch laut der 48-Jährigen verThefehlt die Diskussion das ma.
„Es geht natürlich überdas haupt nicht um Geld“, stellt die freiAutorin schaffende („Revolverherz“, „Hotel CartageGeder na“) im spräch mit MOPO klar. „Ich will auch kein Geld vom Schulsenator. Es ging mir darum, aufzuzeigen, wie viel Zeit meines Arbeitstages ich eigentlich damit verbringe, nicht arbeiten zu können.“
Sieben Stunden für Betreuung, vier Stunden Homeschooling. „Ich bin froh, wenn ich mir am Tag zwei Stunden für meine Arbeit freischaufeln kann“, erzählt die 48-Jährige. „Es geht nicht darum, dass ich nicht gerne Zeit mit meinem Kind verbringe. Ich finde diese Zeit sehr schön. Normalerweise habe ich aber einen Arbeitstag und ich möchte nur, dass sich jemand etwas dafür einfallen lässt.“
Es ist ein Twitter-Mob, der nicht nur auf Simone Buchholz, sondern auch auf andere „Corona-Eltern“losgeht. Den Symbolcharakter der Aktion verstehen dabei nur wenige: Schnell ist von Geldgeilheit und fehlender Liebe für das Kind die Rede. „Ein Reflex des Patriarchats“ist sich Buchholz sicher.
„In dem Moment in dem die Kinder nicht mehr betreut werden, muss sich jemand zu Hause kümmern“, fährt sie fort. „Und das sind in den meisten Fällen eben die Frauen, während Papa weiter Vollzeit arbeitet. Die Alleinerziehenden wurden wochenlang einfach vergessen.“Dahinter stecke auch die Überzeugung, dass es ganz normal sei, sich Vollzeit um die Kinder zu kümmern, und Kita doch eher eine Notlösung sei.
Was der 48-Jährigen jetzt entgegenschlägt, darauf war sie nicht vorbereitet. „Man erwartet nie einen Shitstorm“, meint die Hamburgerin. „Da sind Männer mit Twitter-Profilen, in denen sie Björn Höcke zitieren, da sind aber auch Frauen, die die selbstlose Liebe zum Kind fordern.“Um die gehe es aber nicht.
„Natürlich ist Liebe bedingungslos, aber Sorgearbeit ist eben auch Arbeit! Und es fehlt bisher immer noch an Konzepten, wie das Homeschooling weitergehen soll – ohne, dass alle im Viereck springen müssen.“Denn auch wenn es einen schrittweisen Plan für die Rückkehr der Kinder in die Schulen und Kitas gibt – ein normaler Regelbetrieb ist erst einmal nicht denkbar.
„Es war eine gute Idee, die Schulen und Kitas zu schließen“, betont Buchholz, „aber dass die Kultusministerkonferenz erklärt, dass das digitale Lernen noch bis 2021 gehen wird, aber keine konkreten Pläne dazu präsentiert, finde ich einfach unfassbar.“
Warum die Bundesliga und die Automobilindustrie bevorzugt behandelt werden, ist ihr unbegreiflich. „Wo war denn der Familiengipfel? Kinder sind unser höchstes Gut und systemrelevant, trotzdem stehen sie auf der Dringlichkeitsliste nicht oben.“
Politiker müssten sich jetzt darum kümmern, dass es eine staatlich zugesicherte Bildung gebe, ohne dass „Mutti sich den Arsch aufreißt“. Denn die Gleichberechtigung von Frauen sei kein Luxusgut, das in Zeiten einer Krise mal eben vernachlässigt werden könne.
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sind in Hamburg bestätigt. Stand gestern Mittag. Davon haben die Erkrankung bereits überstanden.
kamen im Vergleich zum Vortag hinzu.
Das erste Musical am weltberühmten New Yorker Broadway muss wegen der CoronaPandemie aufgeben: Die Disney-Bühnenshow „Frozen“wird dauerhaft eingestellt, wie die Produktions-Verantwortlichen jetzt mitteilten. Die Bühnen-Adaption des gleichnamigen Films, der in Deutschland als „Die Eiskönigin“ein Kassenknüller war, wird nicht weiter Teil der berühmten Theatermeile in New York sein. MusicalFans fragen sich jetzt: Hat das auch Auswirkungen auf die geplante Premiere in Hamburg?
Insgesamt 851 Mal standen die Schauspieler im bekannten St. James Theatre auf der Bühne und zeigten die Geschichte um die Disney-Prinzessin Elsa, die mit ihren Zauberkräften Eis und Schnee kontrolliert. Das Musical basiert auf dem weltberühmten Märchen „Die Schneekönigin“des Dänen Hans Christian Andersen. Laut der Website „Broadway World“spielte „Frozen“rund 155 Millionen Dollar ein und wurde von mehr als 1,35 Millionen Zuschauern besucht.
Das Musical-Team sei wegen der Schließung „untröstlich“, auf Instagram schrieben die Macher – in Anlehnung an das schönste Zitat von Schneemann Olaf, dem heimlichen Star des Musicals: „Für einige Menschen könnte man schmelzen, und heute schmelzen unsere Herzen mit euch.“
Doch es gibt einen Silberstreif am Horizont: Derzeit halte man an der geplanten Nordamerika-Tournee
von „Frozen“fest, so die Produzenten. Diese soll im September in Boston beginnen. Auch erste Aufführungen in London und Sydney seien Ende des Jahres geplant.
Und für Hamburger MusicalFans gibt es auch noch Hoffnung: Im März nächsten Jahres soll „Die Eiskönigin“– als erste deutschsprachige Aufführung des Disney-Musicals – wie geplant im Stage Theater an der Elbe zu sehen sein. Die Show wird voraussichtlich am 7. März 2021 Premiere feiern und dann den Romanzen-Klassiker „Pretty Woman“ablösen.
Im Kreise der Innenminister und Verfassungsschützer werden am Freitag einige sehr zufrieden gewesen sein – und sich bestätigt gefühlt haben. Denn einerseits hat der AfDBundesvorstand den brandenburgischen Landeschef Andreas Kalbitz wegen seiner offenkundig rechtsextremistischen Vergangenheit vor die Tür gesetzt. Andererseits geschah dies ebenso widerwillig wie halbherzig. Im „gärigen Haufen“, als den Alexander Gauland die AfD beschrieb, gärt das Rechtsextremistische weiter. Innenminister und Verfassungsschützer dürften zufrieden gewesen sein, weil der äußere Druck auf die AfD Wirkung zeigt. Nachdem das Bundesamt für Verfassungsschutz den extremistischen „Flügel“zum Beobachtungsobjekt erklärt hatte, hat der sich formal aufgelöst. Nur sind dessen Anhänger weiter integraler, im Osten bisweilen dominierender Teil der Gesamtpartei. Auch fiel das Votum für Kalbitz’ Rauswurf mit sieben Ja-Stimmen gegen fünf Nein-Stimmen bei einer Enthaltung trotz glasklarer Sachlage knapp aus. Neben Gauland zeigte sich seine Co-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Alice Weidel, ebenfalls nicht amüsiert. Und vor allem: Björn Höcke, neben Kalbitz die zweite Galionsfigur des „Flügels“, ist immer noch da. Kein Zweifel: Die AfD ist so von Extremisten durchseucht, dass ein Kalbitz bei Weitem nicht reicht. Eine Selbstreinigung ist nahezu
ausgeschlossen.
BERLIN
Andreas Kalbitz ist die Spitze des Eisberges“, so Maier zum RedaktionsDeutschland Netzwerk (RND). „Wenn die Partei es ernst meint mit dem Versuch, eine wirklich verfaswersich sungstreue Partei zu den, dann wird sie noch von zahlreichen antrennen deren Politikern müssen. Noch wichtiger ist, dass sie sich von extremistischem Gedankengut löst. Das hat dann nicht nur mit Personen zu tun.“
Namen nannte Maier nicht. Allerdings wird als möglicher Kandidat in diesem Zusammenein hang immer wieder Kalbitz-Vertrauter, Thüund ringens AfD-Partei- Fraktionschef Björn HöKalnur cke, genannt.
Der Rauswurf von bitz sei im Übrigen ein Automatismus gewesen, weil es die Regeln der AfD so vorgegeben hätten, fügte der SPD-Politiker hinzu. Und man habe an den anStatements schließenden der AfD-Fraktionsvorsitzenden im Bundestag, Alexander Gauland und Alice Weidel, ablesen können, mit wie wenig Überzeugung der Rauswurf stattgefunden habe. „Daran sieht man: Die Auseinandersetzung hat gerade erst begonnen.“
Kalbitz musste laut AfDnur Bundesvorstandsbeschluss „wegen des Verschweigens der Mitgliedschaft in der Heimattreuen Deutschen Jugend (HDJ)“und „wegen der Nichtangabe seiner Mitgliedschaft“bei den Republikanern zwischen Ende 1993 und Anfang 1994 gehen. Die HDJ steht auf der sogenannten Unvereinbarkeitsliste der AfD. Wer Mitglied einer Gruppierung war, die auf dieser Liste steht, darf nicht in die AfD aufgenommen werden. Dabei sind Sicherheitsbehörden überzeugt, dass Rechtsextremisten in der AfD auch sonst an vielen Stellen Einfluss haben.
Kalbitz rief seine Anhänger zum Weitermachen auf. „Ich bitte euch herzlich: Tretet nicht aus, wir machen natürlich weiter. Die Verantwortung für unser Land ist wichtiger als einzelne Personen“, sagte er am Freitagabend in einem Video bei Facebook. Er werde sich juristisch gegen den Rauswurf zur Wehr setzen und sei „zuversichtlich, dass wir in Brandenburg auch in Zukunft wieder an diesen Erfolg anknüpfen werden“. Rückendeckung bekam der 47-Jährige, der in München geboren wurde, unter