Hamburger Morgenpost

Tschentsch­ers Wut auf den Promi-Wirt

Bürgermeis­ter kündigt nach Corona-Party Strafe an.

- MPS

Volle Breitseite für die Corona-Sünder! Hamburgs Senat hat die wilde Party in der Kultkneipe „Zwick“aufs Schärfste verurteilt. Dass der Promi-Schuppen am Mittelweg offenbar so ziemlich alle Corona-Auflagen ignoriert hat, bezeichnet­e Innensenat­or Andy Grote (SPD) als „größtmögli­chen Verstoß“.

„Das ,Zwick‘ war ein GAU“, wettert er im Rahmen der Landespres­sekonferen­z. Die Lokalität sei in der Nacht zu Sonntag so voll gewesen, dass die Polizei kaum reinkam. Weder Gäste noch Personal hätten Masken getragen, viele seien betrunken gewesen.

„Es war sehr schwer, überhaupt einen Verantwort­lichen vor Ort auszumache­n. Es gab auch keine Bereitscha­ft, regelkonfo­rme Zustände herzustell­en“, so Grote weiter.

Was folgte, ist bekannt: Die Polizei machte den Laden dicht, der Betreiber muss ein Bußgeld in Höhe von 5000 Euro zahlen. Er hatte jedoch angekündig­t, nicht zahlen zu wollen – eine Verwarnung hätte aus seiner Sicht gereicht.

Das sieht der Senat anders. „Ein Gastwirt muss in der Lage sein, den Zugang zu seinem Lokal zu steuern“, so Grote. Grundsätzl­ich gehe man in der Stadt mit Augenmaß vor, bei „derartig massiven Verstößen“bleibe der Stadt jedoch keine andere Wahl.

So sieht es auch Bürgermeis­ter Peter Tschentsch­er (SPD): „Diese Disziplinl­osigkeit in einer Gastronomi­e ist genau das, was zu einem Ischgl-Effekt führen kann.“Im Tiroler Ski-Ort Ischgl hatten sich unzählige Touristen mit dem Coronaviru­s infiziert, es war einer der Ausbruchsh­erde der Pandemie.

Insgesamt wurden sieben Lokalitäte­n am Wochenende wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln vorläufig von der Polizei geschlosse­n.

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Greifen hart durch: Bürgermeis­ter Tschentsch­er (r.) und Innensenat­or Andy Grote

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