DANIEL GÖZÜBÜYÜK
daniel.goe@mopo.de
wissen. Und weiter: „Diese höfliche Nachfrage wurde uns auf diesem offenen Kanal nicht erwidert, sondern tags darauf von einer namhaften Hamburger Anwaltskanzlei beantwortet. Sehr feindlich. Uns blieb damit nur noch der Rechtsweg.“Eine MOPO-Anfrage ließ die Band bisher unbeantwortet.
Nasimi versteht den ganzen Ärger nicht: „Ich habe im Vorwege eine Markenrecherche beim Deutschen Patentamt durchgeführt. Der Name ,Fettes Brot‘ ist nicht geschützt“, sagt er. Aber warum überhaupt dieser Name? Ist da der Ärger nicht von vornherein absehbar gewesen? Geht es um PR auf Kosten der Band? „Nein, absolut nicht. Ich fand den Namen einfach nur passend. Bei mir gibt’s fett belegte Brote.“Den Namen hat er sich nach eigenen Aussagen mittlerweile rechtlich schützen lassen.
Nasimis Anwalt bestätigt auf MOPO-Nachfrage die Recherche und die Markenanmeldung. „Die Band begründet ihr Recht offenbar damit, dass sie so bekannt sei, dass ihr Name auch ohne Eintragung Markenschutz genießt. Das ist falsch. Da werden wir gegen angehen“, sagt er. Ein Widerspruch gegen die einstweilige Verfügung
sei bereits eingereicht.
„Mein Mandant stellt nicht in Abrede, dass die Band ,Fettes Brot‘ insbesondere in Hamburg eine besondere Bekanntheit genießt. Diese berechtigt jedoch nicht, die Nutzung des Zeichens ,Fettes Brot‘ bzw. ,Fettes Brot Hamburg‘ zu untersagen.“Als Beispiel führt er den Streit zwischen „Otto’s Burger“und dem Versandhaus „Otto“an. Die Burger-Bräter bekamen recht, weil durch die unterschiedlichen Branchen keine Verwechslungsgefahr bestehe. Dazu sei „Otto“ein gängiger Vorname.
Ganz so einfach wird es Nasimi wohl nicht haben. Seit fast drei Dekaden sind die nordischen Musiker rund um „Dokter Renz“, „König Boris“und „Björn Beton“auf Tour, sorgten mit „Emanuela“und „Nordish By Nature“für Hits. Eine Verwechslungsgefahr – bei dem exakt gleichen Namen irgendwie unausweichlich.
Die Musiker monieren aber nicht nur die CroqueLaden-Eröffnung. Sie beklagen auch, dass der 28-Jährige unter dem Namen „Fettes Brot“im Internet Werbung für eigene Rap-Musik gemacht hat. Stimmt das? Nasimi: „Das ist Quatsch. Ich habe früher Musik gemacht, ja.
Meine Musiker-Seite auf Facebook habe ich einfach umbenannt, weil ich die Follower-Zahl behalten wollte. Alles andere, alle Inhalte habe ich davor gelöscht.“
Der 28-Jährige hat erst vor Kurzem geöffnet, sagt: „Der
Laden ist mein Traum, ich habe Jahre gespart“, jetzt sei er in existenzieller Not. Das liegt an der Corona-Krise, die nicht vorhersehbar war. Den Streit mit Fettes Brot hätte er sich hingegen vermutlich ersparen können …