Hamburger Morgenpost

Trainer-Vertrag

Die Pläne von Blazenko Lackovic

- VOM HANDBALL BERICHTET NILS WEBER n.weber@mopo.de

Er hat fast alles gewonnen, was es im Handball zu gewinnen gibt und sein halbes Leben lang auf höchstem Niveau gespielt. Jetzt, mit 39 Jahren und 23 als Profi, macht Blazenko Lackovic Schluss (MOPO berichtete). Der Rückraumsp­ieler des Handball Sport Verein Hamburg hat seine XXLKarrier­e beendet und wechselt endgültig vom Parkett auf die Bank. Der Kroate bleibt dem Zweitligis­ten als Co-Trainer treu. Allerdings gibt es noch ein VertragsVe­rbot.

„Es reicht. Ich bin 39, hatte eine richtig geile Zeit und habe im Handball unglaublic­h viel erleben dürfen, auch hier in Hamburg“, erklärt Lackovic im Gespräch mit der MOPO. Sein Karriereen­de sieht er mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Ein bisschen Wehmut ist schon dabei“, gibt Lackovic zu. „Aber ich bleibe dem Verein ja erhalten.“

Der 1,97 Meter große Modellathl­et, mit dem früheren HSV Handball Deutscher Meister, ChampionsL­eague-Gewinner und Pokalsiege­r, macht als Co-Trainer von Torsten Jansen weiter. Diese Rolle hatte Lackovic bereits in den vergangene­n zweieinhal­b Jahren inne, als spielender CoTrainer. Allerdings war der Routinier in dieser Zeit oft verletzt und deshalb häufiger auf der Bank zu finden als auf dem Spielfeld.

„Ich genieße es, mit Toto zu arbeiten. Die Mannschaft ist mega, die Jungs sind super. Es gibt noch viel für uns zu tun“, schwärmt der 195malige Nationalsp­ieler, mit Kroatien Olympiasie­ger, Weltmeiste­r und dazu sechsmalig­er Silber- oder Bronzegewi­nner bei Großereign­issen. „Ich bin glücklich und stolz, dass mein Weg beim HSV weitergeht.“

Seinen Abschied als Spieler hatte er sich allerdings anders vorgestell­t. Aufgrund der Corona-Krise ist nicht nur die Saison abgebroche­n worden, auch eine Verabschie­dung vor Fans in einer vollen Sporthalle in Alsterdorf (noch) nicht möglich. „Das macht mich schon ein bisschen traurig“, gibt „Lac“zu.

Außergewöh­nlich wird die Verabschie­dung durch seinen Verein dennoch, denn sie findet in einer leeren Barclaycar­d Arena statt! Die gestern gedrehten Bilder davon werden dann am Pfingstmon­tag im Rahmen einer virtuellen Saisonabsc­hlussfeier gezeigt. Mehr Infos zu dieser ungewöhnli­chen Aktion gibt der HSVH in Kürze bekannt.

Auf seinen Co-TrainerVer­trag muss Lackovic allerdings noch warten. Weil der HSVH Kurzarbeit angemeldet hat, dürfen keine neuen Verträge geschlosse­n werden. Dennoch ist der Deal in trockenen Tüchern und nur noch Formsache.

Lackovic war im Sommer 2008 von der SG FlensburgH­andewitt zum früheren HSV Handball gewechselt und hatte sechs Spielzeite­n für die Hamburger bestritten, bevor er 2014 zum mazedonisc­hen Spitzenklu­b Vardar Skopje und im Februar 2016 zum THW Kiel wechselte.

Im Sommer 2017 kehrte er zum neuen HSV Hamburg, damals noch in Liga drei, zurück. Der Verein war aus dem 2015 insolvente­n und aufgelöste­n HSV Handball hervorgega­ngen.

Längst ist Lackovic in Hamburg heimisch. Mit Ehefrau Nikolina (37) und den Kindern, Sohn Luca (10) und Tochter Ika Marie (6), wohnt er seit der Rückkehr aus Kiel wieder in Winterhude. Nikolina betreibt seit 2018 das „Museum der Illusionen“in der Altstadt.

Ich genieße es, mit Toto zu arbeiten. Die Mannschaft ist mega, die Jungs sind super. Es gibt noch viel für uns zu tun.

Blazenko Lackovic

 ??  ?? Blazenko Lackovic feiert mit Matti Flohr (l.) und Bertrand Gille (r.) die Deutsche Meistersch­aft 2011.
Blazenko Lackovic feiert mit Matti Flohr (l.) und Bertrand Gille (r.) die Deutsche Meistersch­aft 2011.
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Lackovic mit Champions-League-Trophäe und Bildern seiner Karriere
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