Der SPD-Chef, ein Scholz-Fan?
Walter-Borjans: Finanzminister in der K-Frage „ernst zu nehmende Option“
BERLIN - Der Vorsitzende der SPD, Norbert Walter-Borjans, hält Bundesfinanzminister Olaf Scholz für einen möglichen und ernst zu nehmenden Kanzlerkandidaten der SPD für die Bundestagswahl 2021. „Dass Olaf Scholz eine ernst zu nehmende Option ist, bestreitet niemand. Die immer mal wieder zu lesende These, dass Saskia Esken und ich uns gegen Olaf Scholz sträuben würden, ist großer Käse. Wir kooperieren eng und vertrauensvoll. Und zwar jeden Tag“, sagte Walter-Borjans dem Redaktions-Netzwerk Deutschland (RND). Er könne allerdings versichern, dass die Entscheidung noch nicht gefallen sei, so Walter-Borjans weiter. „Die Reihenfolge lautet: zuerst Gespräche führen, dann entscheiden – und nicht umgekehrt.“
Die SPD werde die erste Partei sein, die ihre Spitzenkandidatur klären werde, fügte Walter-Borjans hinzu. „Ich bin sicher, dass wir unsere Kandidatenfrage vor unseren Wettbewerbern klären. Wir müssen uns nicht danach richten, wie die anderen ihre K-Frage geklärt kriegen. Wir machen rechtzeitig einen Vorschlag.“Derzeit würden er und die Co-Vorsitzende Saskia Esken gute Gespräche in der Angelegenheit führen.
Beim Wahlprogramm wollen Walter-Borjans und Esken im kommenden Jahr etwas Neues wagen. „Ich möchte gerne weg von den klassischen SPD-Wahlprogrammen mit den 1000 Spiegelstrichen“, sagte der SPD-Vorsitzende dem RND. „Ich stelle mir ein Wahlprogramm vor, das die Menschen in den Mittelpunkt stellt – und aus ihrer Perspektive gedacht und erzählt wird.“