CDU fordert Rücktritt von Senator Grote
Weil er seine Wiederwahl trotz der Pandemie feierte
Hamburg hat erst seit wenigen Tagen einen neuen Senat – und schon gibt’s den ersten Eklat! Weil Innensenator Andy Grote (SPD) seine Wiederwahl trotz Corona gefeiert hat, fordert Dennis Gladiator (CDU) den Rücktritt des Senators!
Seit Monaten, so der Christdemokrat, würden sich die meisten Hamburger vorbildlich an die Hygienemaßnahmen halten. Private Feiern? Verboten! Und die Polizei? Hat alle Hände voll zu tun, um die Verbote durchzusetzen – zuletzt unter anderem in der Promi-Bar „Zwick“. Dass sich dort zahlreiche Gäste nicht an die CoronaRegeln gehalten haben, bezeichnete Grote damals als „GAU“– jetzt bekommt er selbst die verbale Breitseite.
„Seine private Party zur Verlängerung seiner Amtszeit war der Anfang vom Ende seines Senatorenjobs“, so Gladiator. Ein Innensenator, der im Senat Regeln für alle Hamburger beschließt, dann aber selbst dagegen verstößt, sei nicht tragbar. „Erst recht
nicht, weil er keinerlei Einsicht und Schuldbewusstsein zeigt“, so der CDU-Mann.
Andy Grote hätte sich spätestens am Wochenende öffentlich für sein Fehlverhalten entschuldigen können. „Stattdessen gab es aus seiner Behörde nur fadenscheinige Ausreden und Umdeutungen. Das ist inakzeptabel.“Grote hatte den Vorwurf zurückgewiesen, er habe eine Party gefeiert und dabei möglicherweise die Corona-Auflagen nicht eingehalten. „Die anonym verbreiteten Gerüchte sind unwahr“, erklärte die Innenbehörde am Sonnabend. „Eine Party hat nicht stattgefunden.“Es habe ein lockeres Zusammentreffen gegeben, das den Charakter eines Stehempfangs gehabt habe. Die großzügigen räumlichen Verhältnisse und die Nutzung des Außenbereichs hätten die Einhaltung der Abstandsregeln zu jedem Zeitpunkt ermöglicht. Laut Erklärung waren in Summe rund 30 Personen zu unterschiedlichen Zeiten dort. Aufgrund der Fluktuation seien jedoch nur rund 15 Personen gleichzeitig anwesend gewesen.
„Glaubt Herr Grote wirklich, mit dieser Täuschung durchzukommen? Er muss nun die Konsequenzen tragen und seinen Rücktritt erklären“, fordert Gladiator. Die Pandemie sei zu ernst, als dass man auf ihrem Rücken die Glaubwürdigkeit des gesamten Senats und den erfolgreichen Kampf gegen das Virus beschädigen dürfe. „Wenn der Eindruck entstanden ist, dass hier mit den geltenden Bestimmungen nachlässig umgegangen wurde, dann bedauere ich das sehr“, sagte Grote. „Rückblickend wäre es besser gewesen, auf dieses Zusammenkommen zu verzichten.“