Von VALERIE STEINHAUSEN
Skulptur soll auf den Prüfstand
Eine acht Meter hohe Giraffe begrüßt die Besucher vor Hagenbecks Tierpark. An ihren Hals klammert sich ein Mann mit schwarzem Gesicht. Die Bronzeskulptur sei rassistisch, kritisiert die Linke in Eimsbüttel und fordert ihre Entfernung.
Seit einigen Wochen steht der Tierpark Hagenbeck in der Kritik. Dem Zoo wird ein glorifizierender Umgang mit dem Gründer Carl Hagenbeck vorgeworfen, dem Erfinder sogenannter „Völkerschauen“. Petitionen fordern, die Hagenbeck-Statue zu entfernen und durch ein Denkmal für die Opfer zu ersetzen.
Jetzt muss sich der Hamburger Zoo erneut Rassismus-Vorwürfen stellen. Am Hals der Giraffen-Skulptur hängt ein Mann mit schwarzem Gesicht.
Die Linksfraktion in Eimsbüttel erkennt darin ein weiteres Beispiel für Rassismus .
„Viele sehen darin den bestehenden und systemrelevanten Alltagsrassismus und fordern die Beseitigung solcher kulturellen Fehlleistungen. Deshalb muss neben der Carl-Hagenbeck-Statue auch diese Skulptur auf den Prüfstand der offenen und Weltstadt Hamburg“, sagt Peter Gutzeit, Co-Vorsitzender der Linksfraktion Eimsbüttel.
Bildhauer Stephan Balkenhol sagte im NDR, sein Kunstwerk bestehe aus Bronze, die nach 20 Jahren die Tendenz habe, dunkler zu werden. „Reinigt man sie, würde die Hautfarbe wieder heller.“Gutzeit bestätigt, er habe bei der Kulturbehörde angefragt, ob das Werk entfernt werden könne. Für ihn sei es bedeutsam, wie die Skulptur heutzutage wahrgenommen werde. „Der Tierpark wird sich aktiv an der Aufarbeitung dieses Themas beteiligen“, sagt Dr. Dirk Albrecht, Geschäftsführer der Tierpark GmbH.