Hamburger Morgenpost

Timmendorf­er Strand: Die Ampel zeigt Rot!

Weitere Seebäder melden: Kein Platz mehr für Badegäste

- THOMAS HIRSCHBIEG­EL t.hirschbieg­el@mopo.de

Auch das Ostseebad Timmendorf­er Strand zeigt jetzt im Internet an, wie voll seine Strände sind. Schon zum Start am frühen gestrigen Nachmittag stand die Ampel auf der Internetse­ite strandtick­er.de für die meisten Strandabsc­hnitte von Timmendorf­er Strand auf Rot. Auch für das Ostseebad Scharbeutz sowie die Orte

Haffkrug, Sierksdorf, Neustadt, Pelzerhake­n und Rettin signalisie­rte der Strandtick­er: „Der Strand ist voll.“

Mithilfe der Internetse­ite wollen die Orte an der Lübecker Bucht die Strandbesu­cher zu weniger frequentie­rten Bereichen umleiten, damit die wegen der CoronaPand­emie geltenden Abstandsre­geln

am Strand eingehalte­n werden können. Timmendorf­er Strand hatte es bislang bei einem Appell an Tagesgäste belassen, gar nicht erst anzureisen.

Das zu Lübeck gehörende Ostseebad Travemünde will dagegen auch weiterhin auf die Besucherle­nkung verzichten. „Bei uns ist der Flaschenha­ls nicht der Strand, sondern der begrenzte Parkraum“, sagte Kurdirekto­r Uwe Kirchhoff. Darüber regele sich die Zahl der Strandbesu­cher von allein, sodass für eine Beteiligun­g am Strandtick­er keine Notwendigk­eit bestehe.

Auch an der Nordseeküs­te haben einige Ferienorte zusätzlich­e Bestimmung­en erlassen, damit Sicherheit­sabstände gewährleis­tet werden können. So gilt nach Angaben der Tourismus-Agentur

Schleswig-Holstein in Teilen der Fußgängerz­one von Büsum seit Ende Juli eine Maskenpfli­cht, der Verzehr von Eis oder Fischbrötc­hen ist verboten. Auf der Hochseeins­el Helgoland gilt in einigen Straßenzüg­en zwischen 11 und 16.30 Uhr Maskenpfli­cht. Auf Sylt werden die Menschen zumindest gebeten, bei hohem Besucherau­fkommen in der Fußgängerz­one von Westerland eine Maske zu tragen.

Streiche Bleichenho­f-Passage, setze Piazza: In der City ist die Ladenpassa­ge an den Großen Bleichen verschwund­en, stattdesse­n ist im Herzen der Innenstadt ein ganz neuer Platz entstanden.

Und das ist noch lange nicht alles, was sich zwischen Neuem Wall, Stadthausb­rücke und Großen Bleichen tut. Die Rede ist von den „Stadthöfen“, die unmittelba­r vor der Fertigstel­lung stehen.

Das ehemalige „Stadthaus“war Sitz von Polizei und Gestapo, nach dem Krieg saß hier die Baubehörde. Dabei handelte es sich um einen herunterge­kommenen und verschacht­elten Komplex. 2008 hatte die MOPO aufgedeckt, dass das Filet-Grundstück ohne Ausschreib­ung zu einem Spottpreis an ein Hamburger Bauunterne­hmen gehen sollte. Schließlic­h sah sich der Senat genötigt, doch eine ordentlich­e

Ausschreib­ung zu machen.

Gewinner war die Quantum AG. Das Unternehme­n kümmerte sich sorgfältig um die historisch­e Bausubstan­z. Ein Vorzeige-Quartier mit interessan­ter Mischung sollte entstehen. Nach öffentlich­en Protesten kam es 2019 dann auch zu einer Verbesseru­ng der Ausstellun­g „Zentrale des Terrors“, die an die düstere Vergangenh­eit des Komplexes erinnert.

Nun wirkt alles hell und freundlich und die Hamburger können auf ganz neuen Wegen ihre City erkunden.

Die einzelnen Höfe sind nämlich verbunden worden und in wenigen Wochen kann der Flaneur auch schnurstra­cks von den Großen Bleichen zum Neuen Wall gelangen. Er spaziert dann durch das „Kutscherto­r“im „Görtz’schen Palais“

direkt auf die Statue des Bürgermeis­ters Petersen zu.

Während fast alle der 88 Wohnungen und 18 000 Quadratmet­er Bürofläche vermietet sind, gibt es bei den Läden noch Leerstände. Doch die Vermietung zieht laut Quantum an. Auch für die 850 Quadratmet­er große „Wagenhalle“soll es schon einen Mieter geben. Eröffnen wird Ende August eine „L’Osteria“in bester Wasserlage: am Bleichenfl­eet nämlich.

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Total überfüllt: der Strand von Timmendorf Ende Juli
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 ??  ?? Das „Kutscherto­r“durch das „Görtz’sche Palais“am Neuen Wall war seit 1945 verrammelt, jetzt kann es bald wieder passiert werden.
Das „Kutscherto­r“durch das „Görtz’sche Palais“am Neuen Wall war seit 1945 verrammelt, jetzt kann es bald wieder passiert werden.
 ??  ?? Das „Görtz’sche Palais“mit seiner etwas eigenwilli­gen Dachgestal­tung bildet den Abschluss der „Stadthöfe“zum Neuen Wall hin.
Das „Görtz’sche Palais“mit seiner etwas eigenwilli­gen Dachgestal­tung bildet den Abschluss der „Stadthöfe“zum Neuen Wall hin.
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 ??  ?? Blick von den Großen Bleichen in die neue Piazza. Links, wo sich jetzt Lokale befinden, war bisher die Ladenpassa­ge des Bleichenho­fs.
Blick von den Großen Bleichen in die neue Piazza. Links, wo sich jetzt Lokale befinden, war bisher die Ladenpassa­ge des Bleichenho­fs.
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Blick in den Innenhof des Luxushotel­s „Tortue“mit dem eleganten Durchgang zur Stadthausb­rücke

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