Einer von Trumps Kindersoldaten
17-jähriger Waffennarr schießt am Rande der Kenosha-Proteste auf Passanten – zwei Tote
Kenosha am Dienstag: Der 17-Jährige schießt um sich.
KENOSHA - Ein Vorfall mit zwei getöteten Menschen am Rande der Unruhen in der USStadt Kenosha Wisconsin zeigen, wie explosiv die Situation im Amerika der Ära Trump ist.
Der 17-jährige Waffennarr Kyle Rittenhouse aus der Stadt Antioch im Nachbarstaat Illinois musste es als Einladung verstanden haben, als der Präsident anlässlich der Unruhen in Kenosha am Dienstag twitterte: „Wir werden Plünderungen, Brandstiftung, Gewalt und Anarchie
auf amerikanischen Straßen nicht tolerieren. Gesetz und Ordnung“werden wieder hergestellt. Rittenhouse wollte dazu seinen Beitrag leisten.
Auf seinem inzwischen gelöschten Facebook-Profil präsentierte er sich als Fan von Polizeiuniformen, von Waffen – und von Donald Trump. Laut dem US-Portal „Heavy“stand er auf einer Trump-Kundgebung in der ersten Reihe.
Am Sonntag war in der 100 000-Einwohner-Stadt
Kenosha der 29-jährige Afroamerikaner Jacob Blake auf dem Weg zu seinem Auto von einem Polizisten mehrfach in den Rücken geschossen worden. Vermutlich bleibt er querschnittsgelähmt. Seitdem wird die Stadt im Staat Wisconsin von bürgerkriegsartigen Szenen heimgesucht.
Auf einem Video ist Rittenhouse am Dienstagabend mit einem Gewehr in der Hand zu sehen. Er läuft auf der Straße vor Demonstranten weg. Hinter ihm versucht ein Mann mit Skateboard, ihn zu stoppen. Rittenhouse stürzt und fängt an, aus nächster Nähe auf Menschen zu schießen. Der Skateboardfahrer und ein weiterer Mann sterben, ein dritter wird schwer verletzt. USMedien gehen davon aus, dass Rittenhouse der Schütze war.
Als die Polizei eintrifft, läuft er mit erhobenen Händen auf die Beamten zu – offenbar glaubt er, im Recht gehandelt zu haben. Die Polizisten nehmen ihn erst viel später fest.