Hamburger Morgenpost

Fight The Power 2020

- FREDERIKE ARNS frederike.arns @mopo.de

Als Musikjourn­alist gewöhnt man sich daran, mit bekannten Leuten zu tun zu haben. Das sind doch auch nur Menschen, kapiert man irgendwann. Ein bisschen angespannt ist man natürlich immer – sonst würde man seinen Job nicht gut machen. Und in einigen besonderen Fällen kann man dann doch nicht anders und ist verdammt aufgeregt!

Ich war es zum Beispiel, als ich vor einigen Jahren bei einer Podiumsdis­kussion mit Public-Enemy-Mastermind Chuck D auf Kampnagel zuhörte. Ich liebe diese politische HipHop-Band einfach: das Zusammensp­iel von Chuck D und Flavor Flav, ihre Black-Power-Symbolik, die Albumcover, die Videos – und dass jeder ihrer Songs quasi wie ein Geschichts­buch über die afro-amerikanis­che Bürgerrech­tsbewegung ist. Deswegen habe ich über Public Enemy einst auch meine Uni-Abschlussa­rbeit geschriebe­n.

Den dicken Schinken, der sich mit der Frage „Wie politisch kann HipHop sein?“auseinande­rsetzt, hielt ich Chuck D auf Kampnagel dann unter die Nase. Er freute sich tatsächlic­h sehr, bedankte sich und signierte das Teil – wenn ich heute an diesen Moment zurückdenk­e, fängt meine Birne immer noch zu glühen an. Public Enemys Songs sind in Zeiten von Trump und „Black Lives Matter“(leider) aktueller denn je – deswegen bringt die Band auch morgen ein neues Album bei ihrem alten Erfolgslab­el Def Jam heraus. Den Tipp dazu lesen Sie auf

Seite 35!

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