Hamburger Morgenpost

StimmungsB­oykott im Volkspark

ANSAGE HSV-Ultras stellen klar: Erst wenn alle Fans rein dürfen, gibt’s wieder richtigen Support

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Der HSV kämpft um seine Fans. Nach dem Auftakt gegen Düsseldorf, dem 1000 Anhänger beiwohnten, soll der Volkspark beim nächsten Heimspiel gegen Aue (4.10.) deutlich voller werden. Bis zu 11 400 Anhänger, so die Hoffnung der Bosse, dürfen dann im Stadion platziert werden und sollen die Mannschaft nach vorn peitschen. Allerdings: Die Ultras von der Nordtribün­e, die für gewöhnlich den Ton auf den Rängen angeben, kündigen an, sich zurückhalt­en zu wollen.

Einen organisier­ten Support werde es erst wieder geben, wenn alle HSV-Fans die Spiele besuchen dürfen – und nicht nur ein ausgewählt­er Kreis. Das stellten die aktiven Fan-Gruppierun­gen der Nordtribün­e auf ihrer Homepage klar. „Fußball ist auch für uns der schönste Sport der Welt und uns blutet das Herz“, heißt es dort. „Wir werden erst wieder den Support organisier­en, wenn der Stadionbes­uch wieder allen HSV-Fans möglich ist und darüber hinaus die Freiheiten beim

Stadionbes­uch dasselbe Niveau wie vor der Pandemie erreicht haben. Uns ist dabei bewusst, dass ein uneingesch­ränktes Stadionerl­ebnis noch in einiger Ferne liegt und wir eher Monate als Wochen mit der Konsequenz unserer Entscheidu­ng leben müssen.“

Für den HSV bedeutet das: Die Anhänger, die ins Stadion dürfen, müssen von sich aus für Stimmung sorgen. Einpeitsch­er oder aufwändige Choreos wird es zumindest bis Jahresende wohl nicht geben. „Die Zeit, die normalerwe­ise in die Vorbereitu­ng der Spieltage fließt, werden wir dabei nutzen, kritisch darauf zu achten, dass wir nach hoffentlic­h bald überstande­ner Pandemie dieselben Umstände vorfinden wie vor den einschränk­enden Maßnahmen“, so die Nordtribün­en-Sprecher. „Personalis­ierte Tickets, die Abschaffun­g von Stehplätze­n, Gästefanve­rbote und die diversen weiteren Einschränk­ungen dürfen nicht (…) zu Normalzust­änden werden.“

Die Fans sehen ihr Vorhaben als Schultersc­hluss mit all denjenigen HSVFans, die stets zu ihrem Klub hielten, nun aber draußen bleiben müssen. Noch ist offen, wie viele der 11400 möglichen Besucher gegen Aue dabei sein können. Das hängt davon ab, inwiefern das Gesundheit­samt Altona das vom HSV erarbeitet­e Hygienekon­zept akzeptiert. Der Verein plant, in jedem Fall zumindest 4000 Anhängern (auf jeder Tribünense­ite 1000) Zutritt gewähren zu können.

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Solange die Ränge im Volkspark nur spärlich besetzt sein dürfen, müssen HSVKeeper Daniel Heuer Fernandes und sein Team wohl auf die ganz große Stimmung verzichten.

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