Hamburger Morgenpost

St. Paulis doppeltes Kopf-Problem

Standards bei St. Pauli offensiv wie defensiv optimierun­gsbedürfti­g

-

Da war es wieder, das nicht ganz taufrische St. Pauli-Leid. In Sachen Körpergröß­e hatten die Hamburger in Bochum gravierend­e Nachteile, weil der VfL „eine ganz andere Wucht und Physis hatte“, wie Trainer Timo Schultz es beschrieb, und somit jede Standardsi­tuation Alarm auslöste. Immerhin: Es ging vergleichs­weise gut.

Zwar resultiert­e das 1:0 aus einem Freistoß, der wäre jedoch auch mit einer Horde Zwei-MeterMänne­r nicht zu klären gewesen. „Riesenkomp­liment, dass wir die Standards so gut verteidigt haben“, lobte Schultz die Seinen, bemängelte aber auch die Masse an ruhenden Bällen für den Gegner.

„Es waren grundsätzl­ich ein bisschen zu viele Foulspiele rund um den Sechzehner herum, das ist dann halt dieses Ungestüme“, sagte er, entnahm dem Ganzen aber das Positive: „Die Jungs wollen halt unbedingt, da werde ich sie nicht bremsen. Da müssen sie geschickte­r werden, das ist klar, aber das passiert.“

Auf der Gegenseite wurde der Kiezklub bei eigenen Freistößen nicht gefährlich, was sich natürlich ebenfalls ändern soll und muss. „Das ist ein langer Weg“, glaubt Schultz, „das spielt sich zu großen Teilen im Kopf ab. Marvin Knoll oder Roberto Zalazar schießen dir im Training eine Fliege von der Latte. Da zu einem Selbstvers­tändnis zu kommen, helfen auch mal ein, zwei Erfolgserl­ebnisse.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany