U.S.A. – dreimal Amerika in den Deichtorhallen
AUSSTELLUNGEN Rund um die Wahlen im November
Rund um die US-Wahlen im November widmen sich gleich drei neue Foto-Ausstellungen im Haus der Photographie der Deichtorhallen dem „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“. Genau genommen dortigen Ungerechtigkeiten und Ungleichheiten. Und den Protestformen der Amerikaner von den 1960ern bis heute. Und das sollte schließlich auch Aufgabe zeitgenössischer Kunst sein: Nicht einfach im freien Raum herumzuschweben, sondern aktuelles Geschehen aufzugreifen und zu kommentieren. An einem freien Herbsttag mal wieder ins Museum gehen? Könnte sich mit diesem Dreierpack wirklich lohnen!
Jerry Berndt – Beautiful America: Der Fotograf Jerry Berndt (1943–2013) war selbst immer wieder beteiligt an Straßenprotesten der 1960er, 70er und 80er Jahre. Und genau die sind das Thema seiner Bilder. Die 68er-Proteste gegen den Vietnamkrieg, die Bürgerrechtsbewegung, Proteste gegen Rassismus oder Atomkraft. Abgerundet wird sein USA-Porträt von Werken zu amerikanischen Obdachlosen in den
1980er Jahren.
Matt Black – American Geography: Matt Black (50) ist ein US-amerikanischer Dokumentarfotograf. Seine Themen sind: Armut, Migration, Landwirtschaft und Umwelt. Für sein Projekt American Geography reiste er durch 46 US-Bundesstaaten, über 100 000 Meilen weit. Er bereiste vor allem die ärmsten Städte seines Heimatlandes. Um zu demonstrieren, wie ungerecht der Reichtum verteilt ist.
#Protestsgoviral – Bilder des Aktivismus auf Instagram: Diese Ausstellung komplettiert das Trio. Auch hier werden soziale Missstände thematisiert. Der Fokus liegt hier allerdings auf den Sozialen Medien. Hashtags haben ihren Beitrag geleistet, um Proteste wie #Blacklivesmatter zu organisieren, sie bekannt und groß zu machen. Die Ausstellung erkennt die geposteten Bilder als Zeitdokumente an. Mit Sicherheit eine Ausstellung für Jüngere einerseits. Andererseits aber auch für Ältere, die so eintauchen können in die Welt ihrer Kinder. Deichtorhallen: jeweils 25.9.20-3.1.21, Di-So 11-18 Uhr, Haus der Photographie, 6-15 Euro, bis 18 J. frei