Hamburger Morgenpost

...die Stadt erleben: Harburger Highlights – vom Rathaus bis zur Außenmühle:

Graue Wände werden bunt, ein Binnenhafe­n mit viel Potenzial, Dönerbuden und Hightech

- Von ANKE GEFFERS

Lauschige Plätzchen muss man in Harburg lange suchen. Der Stadtteil südlich der Elbe ist von harter Arbeit geprägt. Industrie statt Idylle. Aber auch: Aufbruch und Hightech, Straßenkun­st und Geschichte. Harburg hat viele Seiten. Wir gehen einfach mal los.

Rathaus

Ganz klassisch starten wir am Rathaus. Das sieht alt aus, ist es aber nicht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude im Neo-Renaissanc­estil wieder aufgebaut. Kunstwerke wie „Der aufrechte Gang“oder der „Tubaspiele­r“sind zum Angucken und Anfassen gedacht. Der Kunstpfad (auf die Bronzetrop­fen im Boden achten!) führt zu 26 Skulpturen. Spannend ist auch ein Besuch im Archäologi­schen Museum gegenüber des Rathauses oder in der Kunstsamml­ung Falckenber­g.

Auch wenn immer mehr inhabergef­ührte Läden aus der Harburger Innenstadt verschwind­en, hier haben sich zwei gehalten: Bei „Racing Rainer“treffen sich Comicsamml­er, „Elbstoffe“verkauft Secondhand-Mode. Und schräg gegenüber erinnert eine Ruine an vergangene Zeiten: die Westmauer der Dreifaltig­keitskirch­e aus dem 17. Jahrhunder­t.

Lämmertwie­te

Noch ein paar Schritte, schon sind wir in der Lämmertwie­te. Tagsüber ruhig, aber abends! Dann tobt das Leben in der 91 Meter langen Gasse mit mit ihren Restaurant­s, Bars und Café, teils in windschief­en Fachwerkhä­usern. Harburg ist in zwei

Teile zerschnitt­en – mitten durch den Stadtteil fährt die Bahn. Dahinter: umgebaute Öl- und Getreidesp­eicher, spektakulä­re Büro- und Wohnhäuser. Forschung und High Tech, dazu schicke Restaurant­s und natürlich der Hafen. Nichts wie hin!

Tanzende Wände

Die Unterführu­ng bringt uns zur Schloßstra­ße. Bitte einmal umdrehen und das erste Wandbild aus dem Projekt „Walls can dance” entdecken. Ein Mädchen mit Tauben des Künstlers Sabek, riesengroß und schön anzusehen. Rechts wieder eine bemalte Wand. Das bunte, mexikanisc­h anmutende Bild stammt von der Berlinerin Ju Mu.

Hafen

schaukeln im Binnenhafe­n vor sich hin. Wir gehen über die Brücke, entdecken noch eine „tanzende Wand”, gestaltet vom Künstlertr­io Innerfield­s, schauen den gelben Kulturkran am Lotsekai an und machen uns auf den Rückweg. Momento di, Silo 16, vietnamesi­sche Restaurant­s und natürlich die Fischhalle, ein Café und Kulturzent­rum mit maritimem Flair: rund um den Kanalplatz und den Schellerda­mm entwickelt sich das Hafengebie­t zur Ausgehmeil­e.

Alter Friedhof

Über die Fußgängerb­rücke und den Großen Schippsee kommen wir, vorbei an Dönerbuden und Billig-Bäckern, wieder zum S-Bahnhof Rathaus. Jetzt noch ein Abstecher ins Grüne: Über die Lüneburger und die Bremer Straße gelangen wir zum denkmalges­chützen Alten Friedhof, ein verwunsche­ner Park mit verwittert­en Grabsteine­n und uralten Bäumen.

Außenmühle

Die Himmelslei­ter hinunter und die die Maretstraß­e hinauf, schon sind wir an der Außenmühle. Jogger, Radler, Familien und Spaziergän­ger nutzen das Naherholun­gsgebiet.

➤ Lauschige Plätzchen in Harburg? Hier sind sie zu finden: www.wallscanda­nce.de

 ??  ?? Für einen Ausflug oder einen Spaziergan­g ist die Außenmühle die richtige Adresse.
Schön bunt und ein bisschen mexikanisc­h: das neu entstanden­e Wandbild der Berliner Künstlerin Ju Mo an der Schloßstra­ße.
Für einen Ausflug oder einen Spaziergan­g ist die Außenmühle die richtige Adresse. Schön bunt und ein bisschen mexikanisc­h: das neu entstanden­e Wandbild der Berliner Künstlerin Ju Mo an der Schloßstra­ße.

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