Spontan-Demo legt Verkehr auf A1 lahm
Protest von 200 Menschen
Eine unangemeldete Demonstration hat die Einsatzkräfte der Hamburger Polizei am frühen Freitagmorgen überrascht. Mehrere Menschen hatten sich auf der Autobahn 1 zwischen Moorfleet und Norderelbbrücke auf die Fahrbahn gestellt – und so den Verkehr stundenlang zum Erliegen gebracht.
Wie die MOPO erfuhr, gingen die ersten Notrufe gegen 6.20 Uhr in der Einsatzzentrale der Polizei ein. Mehrere Streifenwagen rasten zum
Einsatzort auf der A1. Dort trafen sie auf rund 200 Personen, die mitten auf der Fahrbahn standen. Sie wollten mit ihrer Aktion pressewirksam auf den Konflikt in der Kaukasusregion Bergkarabach aufmerksam machen.
Sie waren mit Autos gekommen und hatten die Fahrbahnen blockiert. „Dort haben sie themenbezogene Transparente gehalten und Fahnen geschwenkt“, erklärte eine Sprecherin der Polizei. Die Autobahn wurde von den Beamten daraufhin zwischen der Anschlussstelle Moorfleet und dem Autobahndreieck Norderelbe in beide Fahrtrichtungen gesperrt.
Weil sich der Zug der Demonstranten überwiegend im Bereich der Norderelbbrücke aufhielt, wurde auch ein Löschboot der Feuerwehr alarmiert. Die Besatzung sollte die Elbseite absichern, falls es zur Eskalation gekommen wäre.
Laut Verkehrsleitzentrale staute sich der Verkehr auf mehreren Kilometern: Aus Richtung Süden kommend standen die Autos zwischenzeitlich in einem zwölf Kilometer langen Stau zurück bis zum Maschener Kreuz. Aus Richtung Norden waren es zehn Kilometer.
Vom Verkehrschaos war ebenfalls die A25 betroffen: Dort staute es sich aus Richtung Geesthacht auf sieben Kilometern Länge.
Ein Versammlungsleiter gab sich nicht zu erkennen. Deshalb wurde die Demo von der Polizei aufgelöst. Wegen der Durchführung einer Versammlung ohne Anmeldung wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Die Staatsschutzabteilung des Landeskriminalamtes hat die Ermittlungen übernommen.
Kurz vor 9 Uhr wurde die Vollsperrung wieder aufgehoben.