Für Seniorinnen und Senioren ist ein zentral gelegenes und bedarfsgerechtes Zuhause immens wichtig.
Günstigen Wohnraum in Hamburg zu finden, das kann besonders für Senioren zu einer mühseligen Suche werden. Denn dort spielen noch andere wichtige Faktoren eine Rolle, wie möglichst wenig Barrieren innerhalb der Räume oder ein kurzer Gang zur Apotheke. Eine Immobilienfirma bietet jetzt Wohnungen speziell für Menschen über 60 an — für 6,60 Euro pro Quadratmeter in Eppendorf.
In Hamburg werden im Jahr 2030 fast 37 Senioren auf 100 erwerbstätige Personen entfallen. 2009 waren es noch knapp 30. Zu diesem Ergebnis waren die Studien der Gesellschaft für Wissenschaftliche Strukturforschung (GWS) und des Niedersächsischen Instituts für Wirtschaftsforschung gekommen.
Und während die Zahl der Senioren in der Hansestadt weiter zunimmt, steigt bei dieser Personengruppe gleichzeitig die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum. Dazu kommt der gesellschaftliche Trend, dass die meisten Betroffenen möglichst lange in den eigenen vier Wänden leben wollen und nicht in einem Pflegeheim.
Der Immobilienanbieter „Otto Wulff“mit Hauptsitz in Hamburg hat laut eigener Aussage 123 geförderte Mietwohnungen für Senioren mitten im beliebten und Stadtteil Eppendorf errichtet. Die Miete soll dort 6,60 Euro pro Quadratmeter kosten. Für eine durchschnittliche Zwei-Zimmer-Wohnung in diesem Stadtteil zahlen Mieter normalerweise um die 14 bis 15 Euro pro Quadratmeter.
Die Wohnungen in der Breitenfelder Straße wurden durch die Hamburgische Investitions
und Förderbank (IFB) gefördert. 41 Mietwohnungen werden als klassische Sozialwohnungen für 6,60 Euro Kaltmiete vergeben, weitere 82 Mietwohnungen für 8,70 Euro pro Quadratmeter.
Laut „Otto Wulff“handelt es sich dabei um Zwei-Zimmer-Wohnungen mit einer Größe von 39 bis 61 Quadratmetern und richtet sich nur an Hamburger über 60 Jahre. „In Zeiten von rasant steigenden Mieten schaffen wir Wohnraum für Menschen, die auf dem Hamburger Wohnungsmarkt aktuell oft auf der Strecke bleiben: Seniorinnen und Senioren, für die ein zentral gelegenes und bedarfsgerechtes Zuhause immens wichtig ist“, sagt Stefan Wulff, geschäftsführender Gesellschafter von „Otto Wulff“.
Im April 2019 war der Baustart, seitdem habe das Unternehmen 1500 Anfragen für die Wohnungen erhalten. Das sagte der Pressesprecher von „Otto Wulff“, Michael Nowak, auf MOPONachfrage. Am 1. Oktober konnten die ersten Bewohner einziehen. „112 von 123 Wohnungen sind bis jetzt vermietet, elf sind noch frei“, fährt er fort. „Es ist ein bisschen schwer, dort Mieter zu finden, weil zwei Personen pro Wohnung einziehen müssen, die die Förderbedingungen erfüllen.“
Die Stadt Hamburg sorgt nach eigener Aussage ebenfalls für mehr seniorengerechte Wohnungen. „Von vorne herein werden alle größeren Wohnungsbauprojekte, unter anderem in der Mitte Altona, im Pergolenviertel, in Oberbillwerder und in Grasbrook, ganz oder größtenteils barrierearm oder barrierefrei geplant“, sagt Thomas Östreicher, Pressesprecher der Baubehörde. Konzeptausschreibungen beim Verkauf städtischer Grundstücke an private Investoren bestimmten, dass das sozial verträglichste Konzept den Zuschlag erhalte.
Stefan Wulff