Wirt will gegen Sperrstunde klagen
Gastronom hält sie für gefährlich.
Nach dem Lockdown nun die Sperrstunde: Hamburgs Gastronomen drohen nach der Verkündung der aktuellen Corona-Maßnahmen erneut empfindliche Einbußen. Mehrere von ihnen haben sich nun zusammengetan und einen Anwalt genommen. Sie prüfen eine Klage.
Der Lockdown im Frühling hat dem Restaurant Trude in Barmbek schwer zu schaffen gemacht. „In den zehn Wochen, die wir geschlossen waren, haben wir Verluste von rund 180 000 Euro verbucht“, berichtet
Geschäftsführer Holger Völsch. Gerade erst habe sich die Situation wieder normalisiert. Der Alltag sei zurückgekehrt. Und nun das!
Die vom Senat verfügte Sperrstunde zwischen 23 und 5 Uhr könnte das Lokal am Museum der Arbeit empfindlich treffen. „Jemand, der um 21 Uhr noch gerne irgendwo einkehren möchte, lässt das doch jetzt bleiben“, mutmaßt Völsch. Schließlich müssten die Kellner in den Restaurants nun ab 22.30 Uhr abkassieren.
Doch um die persönlichen Nachteile geht es Völsch und seinen rund 30
Mitstreitern aus Restaurants quer über die Stadt gar nicht. Das ist ihm ganz wichtig: „Bei der Klage geht es uns nicht um unser Geschäft. Es geht uns um die Gefahr einer weiteren Ausbreitung des Virus!“
Denn: Abgesehen von den beiden Corona-Ausbrüchen in der „Katze“und im „Le Vou“, die auf eine laxe Handhabung der Corona-Regeln zurückzuführen sind, haben sich Restaurants bisher keineswegs als Hotspots für das Infektionsgeschehen erwiesen. Im Gegenteil!
„Wir haben Tausende von Euro für ein Hygienekonzept ausgegeben und dafür eine Fachfirma engagiert“, erzählt Völsch. Seit der Wiedereröffnung herrscht im Trude eine strenge Maskenpflicht, es gibt Plexiglasscheiben, Stellwände, elektronische Speisekarten, Lüftungsanlagen, jeder Tisch wird regelmäßig desinfiziert und alle Gäste registriert.
„Nur weil die Leute nicht mehr zu uns kommen, hören sie ja nicht auf, Alkohol zu trinken. Sie verlagern die Zusammenkünfte ins Private und damit wird das Infektionsgeschehen unkontrollierbar“, meint Völsch. Schließlich seien es zuletzt eben solche Privatfeiern gewesen, die zu neu