Im „Club 25“wurde trotz Sperrstunde weiter getanzt
ST. PAULI
Wegen steigender Infektionszahlen hat der Hamburger Senat beschlossen, eine Sperrstunde einzuführen, die erstmals Samstagabend in Kraft trat. In einer Bar auf dem Kiez wurde trotzdem ausgiebig weitergefeiert.
Seit Samstagabend müssen Bars und Gaststätten von 23 bis 5 Uhr morgens schließen. Bedeutet: Keine Party, keine Bewirtung, kein Alkoholverkauf. Das gilt auch für FeierHotspots wie die Schanze, die Reeperbahn oder Altona.
Die Polizei war wie bereits am vergangenen Wochenende im Bereich St. Pauli mit Mitarbeitern des Bezirksamts Mitte und deren Leiter Falko Droßmann (SPD) unterwegs. Laut einem Sprecher der Polizei verlief die Nacht „ruhig“; der Großteil der Betreiber habe sich an das neue Verbot gehalten und um 23 Uhr geschlossen.
Gegen 1.30 Uhr fiel den Beamten dann aber im „Club 25“an der Reeperbahn „unüblich hoher Personenverkehr“auf: „Wir wunderten uns, dass drinnen noch so viel Betrieb war“, teilte ein Sprecher der MOPO mit. Und tatsächlich: Versteckt im Keller tanzten laut Polizei mehr als 90 Partygänger, ohne Masken und ohne die Abstandsregeln zu beachten.
Einige der Feiernden sollen versucht haben, sich einer Kontrolle zu entziehen, hatten aber keinen Erfolg. „Wir nahmen von allen draußen die Personalien auf“, so der Polizeisprecher. „Es wurden diverse Ordnungswidrigkeiten festgestellt, gegen drei Männer besteht zudem der Verdacht des illegalen Aufenthalts. Der Betreiber musste seinen Laden schließen.“Dem Wirt droht jetzt ein Bußgeld von 5000 Euro. Insgesamt leitete die Hamburger Polizei fast 150 Ordnungswidrigkeitsverfahren ein. Über 300 Örtlichkeiten wurden kontrolliert. Vier Betriebe mussten geschlossen werden. Auch eine Feier in einem Kleingartenverein in Bergedorf wurde abgebrochen.