Kommen könnte
ten behandelt werden sollen.
Platz hätte man nun zwar – aber leider kein medizinisches Fachpersonal: Erst kürzlich versuchten die Behörden, zusätzliche Krankenschwestern und -pfleger einzustellen. 30 Stellen schrieb man dazu aus – nur sechs konnten besetzt werden. Auch in Kampanien fehlt Personal: Wie Giuseppe Galano, Chef einer lokalen Anästhesisten-Vereinigung, zur „Washington Post“sagte, bräuchte man akut mindestens 200 bis 300 weitere Narkoseärzte.
Das Problem: Viele Junge sind in den Norden abgewandert – nicht erst kürzlich, der Trend besteht schon lange. Der Grund: Es gibt kaum größere gute Arbeitgeber im Süden. Die wichtigen Industriezweige sitzen alle im Norden: Textil, Autobau, Technologie. Im Süden leben die Menschen von Landwirtschaft und, im Sommer, vom Tourismus. Es gibt für junge Menschen mit Karriereambitionen schlicht keine Jobs.
Wer nicht weggezogen ist, schlägt sich im Süden mit Gelegenheitsjobs durch, arbeitet für die Mafia – oder ist arbeitslos. Was wiederum dazu führt, dass viele junge Leute sich keine eigene Bude leisten können und auch mit Mitte 30 noch zu Hause wohnen. Drei oder sogar vier Generationen unter einem Dach sind im Süden keine Seltenheit – schließlich fallen auch die Renten nicht üppig aus. Beengte Wohnverhältnisse und viel Zeit zu Hause – hier dürfte das Virus leichtes Spiel haben.
Dass all das in einer Katastrophe enden könnte, davor warnt auch die WHO: Mitarbeiter Walter Ricciardi, der Rom in der Pandemie berät, sagte, der Süden sei „definitiv nicht vorbereitet“auf eine größere Corona-Welle. Sollte es dort eine ähnliche Situation wie im Frühjahr im Norden geben, würden „die Konsequenzen viel übler“sein.
Das befürchtet auch Kampaniens Regionalgouverneur De Luca. „Dramatisieren wir die Situation?“, fragte er auf Facebook. „Nein. Wir rechnen einfach nur.“
Dramatisieren wir die Situation? Nein. Wir rechnen einfach nur. Vincenzo De Luca, Regionalgouverneur von Kampanien