So werden auch Sie zum Bier-König!
RATGEBER Sünje Nicolaysen erklärt in ihrem Buch, was Hobby-Brauer wissen müssen
Summer Ale, Weihnachtsbier oder doch ein Pils? Da variieren die Geschmäcker. Wie beim Essen mundet es bekanntlich selbstgemacht am besten. Dass jeder Bier brauen kann, zeigt die Hamburgerin Sünje Nicolaysen in ihrem neuen Buch „Der ultimative Brau-Guide“.
Eigenes Bier brauen klingt nach einer Mammutaufgabe, erfordert aber tatsächlich nur eine Handvoll Arbeitsschritte. Diese den zukünftigen Hobbybrauern auf einfache Weise zu vermitteln, haben sich die freiberufliche Autorin Sünje Nicolaysen,
Co-Autor Jörg Iversen und Illustrator Ole Schleef zur Aufgabe gemacht.
Die gebürtige Husumerin ist Nordfriesin. Und die Nordfriesen trinken gerne Bier. Später in Hamburg besucht Nicolaysen Cocktailbars und Craftbeer-Stores. Und weil ihr die meisten Bier-Bücher nicht zusagen, schreibt sie 2018 kurzerhand ihr eigenes: „Der ultimative Bier-Guide“.
Und plop! Am 21. September dieses Jahres folgte schon das zweite Buch, ein Brau-Guide auf 156 Seiten. „Brauen mit Utensilien aus der Küche – das funktioniert“, heißt Nicolaysens Buch.
Für die Grundausstattung findet der Hobbybrauer zwei große Kochtöpfe, ein Nudelsieb, ein Thermometer und Messbecher in der eigenen Küche. Eine Gärflasche und einen Abfüllschlauch rät Nicolaysen jedoch zu besorgen.
Beim Maischen, dem ersten Brau-Schritt, erhitzt man Malz und Wasser in einem Topf in Temperaturstufen (Rasten). Es entsteht ein flüssiger Brei, die Maische, der in das Sieb auf dem zweiten Topf gekippt wird. Die Flüssigkeit, die sich im Topf sammelt, gießt man mehrere Male (Läutern) über die feste Masse im Sieb, um den Zucker auszuwaschen. „Ohne
Zucker keinen Alkohol“, so Nicolaysen.
Die übrige Flüssigkeit, nun Würze genannt, wird gekocht (sterilisiert). Dann gibt der Hobbybrauer den Hopfen für die typischen bitteren Aromen hinzu. Ab hier müsse alles desinfiziert werden, betont die Autorin.
Als Nächstes die Würze runterkühlen, ins Gargefäß umfüllen und die Hefe hinzufügen, die den Zucker in Alkohol und Kohlensäure umwandelt. Das Gefäß behutsam schwenken, dann mindestens zehn Tage lang ruhen lassen.
Für die Flaschenabfüllung holt sich Nicolaysen Hilfe. Da braucht es ein zweites Paar Hände. Ihr Tipp: Zuvor etwas Zucker in die Flaschen geben, um für weitere Kohlensäure zu sorgen. Zu viel davon sorge aber für „Flaschenbomben“.
Zucker ist wichtig, aber Vorsicht: Zu viel davon sorgt für „Flaschenbomben“. Sünje Nicolaysen
Danach zwei bis vier Wochen lagern. Fertig!
Bevor es an Fortgeschrittenes wie Hopfenstopfen geht, mahnt Nicolaysen, die Grundlagen zu verinnerlichen. Erst dann sollte man mit anderen Hopfenarten oder einem der 20 Rezepte im Buch experimentieren. Sie selbst habe schon mit Brombeeren aus dem Garten ein Summer Ale gebraut.
„Wenn man sich an die Schritte hält und sauber arbeitet, dann wird das was“, so die Autorin. „Und Bier wird’s immer!“, sagt laut Nicolaysen jeder Brauer.