Europa macht die Grenzen dicht
Keine Einreise nach Dänemark. Polen und Schweiz auf Risikoliste
BRÜSSEL - Das war es vorerst, mit der europäischen Freizügigkeit, die wir nach den Entbehrungen der ersten Corona-Welle einen kurzen Sommer lang genießen konnten.
Seit gestern sind auch die Grenzen ins nördliche Nachbarland Dänemark dicht. Was bedeutet, dass deutsche Bürger nicht mehr ohne triftigen Grund einreisen dürfen. Ausnahmen gibt es nur für Einwohner grenznaher Regionen Schleswig-Holsteins. Die Neuinfektionen in Dänemark liegen nach der Statistik der Europäischen Gesundheitsagentur ECDC gemessen an der Bevölkerungszahl knapp über denen in Deutschland, wo die Corona-Lage noch weniger schlimm ist als in den meisten der anderen 26 EU-Ländern: 21 davon verzeichnen höhere Infektionszahlen als Deutschland.
Von heute an werden auch die Nachbarländer Polen und Schweiz, fast ganz Österreich und große Teile Italiens von der Bundesregierung als CoronaRisikogebiete eingestuft. Das gilt auch für Großbritannien bis auf die Kanalinseln und Überseegebiete, ganz Irland und Liechtenstein sowie einzelne Regionen in sechs weiteren EULändern. In Österreich ist damit nur noch das südliche Bundesland Kärnten von der Reisewarnung ausgenommen. Außerdem gilt für zwei kleine Exklaven an der Grenze zu Deutschland eine Ausnahmeregelung.
Doch es gibt auch positive Entwicklungen: Mit den Kanarischen Inseln wurde eins der beliebtesten Winterreiseziele der Deutschen von der Risikoliste des Robert-Koch-Instituts gestrichen.
Die Einstufung als Risikogebiet und die damit automatisch verbundenen Reisewarnungen des Auswärtigen Amts bedeuten zwar kein Reiseverbot, sollen aber eine möglichst große abschreckende Wirkung haben.