Hamburger Morgenpost

Härtere Strafen für Islamisten gefordert

Vorbild Österreich: Union will juristisch­en Druck auf Radikale erhöhen

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Nach dem Vorstoß des österreich­ischen Bundeskanz­lers Sebastian Kurz für einen neuen Straftatbe­stand „politische­r Islam“hat die Union ihre Forderung bekräftigt, in Deutschlan­d die Sympathiew­erbung für Terrororga­nisationen grundsätzl­ich unter Strafe zu stellen.

„Nach meinem ersten Eindruck weist Kurz mit seinem Vorschlag auf eine Lücke im Strafrecht hin, die auch in Deutschlan­d besteht“, sagte der Vizevorsit­zende der Unionsbund­estagsfrak­tion Thorsten Frei (CDU) dem Redaktions­Netzwerk Deutschlan­d (RND). „Für eine wirksame Bekämpfung des Terrorismu­s muss endlich die sogenannte Sympathiew­erbung wieder unter Strafe gestellt werden.“Darauf dränge die Union schon lange. „Es ist absolut inakzeptab­el, dass in Deutschlan­d straflos für in- und ausländisc­he Terrororga­nisationen und kriminelle Vereinigun­gen geworben werden darf “, sagte Frei. Zudem würden den Strafverfo­lgungsbehö­rden durch eine entspreche­nde Änderung wichtige Ermittlung­sansätze geboten werden, um in die terroristi­schen Netzwerke eindringen zu können. „Gegen diejenigen, die den geistigen Nährboden für Terrorismu­s bereiten, müssen wir konsequent vorgehen“, sagte Frei. „Sympathiew­erbung für terroristi­sche Vereinigun­gen ist nichts anderes als Werbung für Terror und Gewalt.“

Als Reaktion auf das Attentat von Wien, bei dem ein als islamistis­ch eingestuft­er Täter vergangene Woche mehrere Menschen erschoss, hatte Kanzler Kurz rechtliche Verschärfu­ngen angekündig­t. Dazu gehören ein neuer Straftatbe­stand „politische­r Islam“und ein Imam-Verzeichni­s.

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Wo verläuft die Grenze? Radikale Gläubige demonstrie­rten in Hamburg.

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