Hamburger Morgenpost

Mit mehr Muskeln gegen die Joker-Rolle

DASCHNER Um robuster zu werden, hat der Kiezkicker 3 Kilo zugenommen

- BUTTJE ROSENFELD rolf-peter.rosenfeld@mopo.de

Lukas Daschner war in der Vorsaison eine echte Größe in der 3. Liga. Beim Ruhrpott-Klub MSV Duisburg erzielte er als offensiver Mittelfeld­spieler überaus respektabl­e elf Tore und gab Vorlagen zu sechs weiteren Treffern. Eine Klasse höher beim FC St. Pauli muss sich der 22-Jährige erst einmal hintenanst­ellen.

In den bisherigen sieben Meistersch­aftspartie­n stand Daschner, der bereits in seinen ersten beiden von drei Jahren in Duisburg Geduld üben musste und nur auf 15 Einsätze in zwei Jahren kam, nur beim 0:1 in Sandhausen in der Startelf. In den weiteren sechs Begegnunge­n musste er sich mit der Joker-Rolle zufriedeng­eben, sorgte dabei allerdings immer für eine Belebung.

Mit seiner persönlich­en Leistung ist Daschner erstmal zufrieden, zumal er für seine Kollegen schon Assists bei vier Toren beisteuern konnte: „Ich versuche der Mannschaft immer zu helfen, auch wenn es mit einer Ausnahme nicht von Anfang an ist.“Logischerw­eise sieht er sich nicht dauerhaft als einen Mann, der stets von der Bank kommt: „Kein Fußballer gibt sich damit zufrieden.“

Wenn Trainer Timo Schultz der Meinung sei, dass er momentan in dieser Funktion am wertvollst­en für das Team ist, dann würde er es akzeptiere­n und wäre auch nicht unglücklic­h.

„Aber natürlich ist mein Ziel auf lange Sicht so viel wie möglich zu spielen.“

Dafür tut Daschner auch eine ganze Menge. Um seine körperlich­en Defizite auszugleic­hen, absolviert er ständig Extraschic­hten. Auch in der Mucki-Bude. Denn der feine Fußballer hat realisiert, dass er mit seinen zuvor 73 Kilogramm bei 1,77 m Größe ein bisschen schwach auf der Brust ist – und rüstete deshalb auf. „Ich bin hier in Hamburg zehn Mal mehr im Kraftraum als in Duisburg. Ich habe drei Kilo an Muskelmass­e zugelegt, fühle mich dadurch besser, stabiler im Zweikampf.“

Er hat gemerkt, dass sich ein Mehr an Power und Energie auszahlt, einen Schub gab und gibt. „Deshalb bleibe ich dran.“Heißt: Daschner wird noch ganz viel Eisen mit Armen und Beinen stemmen, um sich einen Stammplatz zu ergattern. Daschner wird vom Spaß an der Arbeit angetriebe­n: „Das habe ich von vornherein gesagt, dabei bleibe ich. Ich möchte kreative Sachen machen, alles mit Seriosität und Ernsthafti­gkeit.”

Erstmal ist für ihn wichtig, dass sich die Mannschaft so schnell wie möglich aus der unteren Tabellenre­gion befreit. Daschner versichert, dass sich die allgemeine Stimmungsl­age der Kiezkicker nicht nach Platz 17 und schon gar nicht nach Abstiegska­mpf anfühlt. „Es ist alles eng beieinande­r. Klar wissen wir, dass wir punkten müssen – am besten dreifach in den nächsten Spielen. Wir stehen aber nicht so unter Druck, wie es hier letzte Saison der Fall war, was ich so mitbekomme­n habe.“

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