...ins Umland: Die Schöne im Nordwesten: Oldenburg
OLDENBURG Erst Stadtbummel mit Kunstgenuss und danach Grünkohl to go
Villen und Wasser
Gepflasterte Gassen, viele Blumen vor den ehemaligen Arbeiterhäusern – das Johannisviertel hinter dem Pferdemarkt gehört zu den beliebtesten Wohngegenden in der Stadt. Am Programmkino Casablanca vorbei gehen wir über den Pferdemarkt in Richtung Schlosspark. Unter der 91er Hochstraße zeigt Gerlinde auf die Betonsäulen. „Hier haben Oldenburger Künstler Plakate mit ihren Werken unter dem Motto ,Kunst statt Kommerz‘ als Open-Air-Ausstellung inszeniert.“Am Horst-JanssenMuseum, dem Oldenburger Wahrzeichen „Lappan“, einem Glockenturm aus dem 14. Jahrhundert, und am Stadtmuseum vorbei überqueren wir die Haaren, einen Nebenfluss der Hunte. Klassizistische Stadtvillen spiegeln sich im Wasser. Hier, im Dobbenviertel, stehen die schönsten Häuser.
Wallanlagen und Schlossgarten
Theater, Museen, Programmkinos und Galerien, dazu ein Schloss, Grünanlagen, Wasser, Universität und hübsche Altstadtviertel – Oldenburg hat einiges zu bieten. Wir sind mit Gerlinde Domininghaus unterwegs. Die Künstlerin zeigt uns ihre Lieblingsplätze in der Studentenstadt.
Am Theaterwall entlang der Hausbäke sind wir schnell im Schlossgarten. Bei schönem Wetter auch im Winter der beste Ort, um ein bisschen Sonne im Grünen zu tanken. „Die Bänke hinter dem Gewächshaus sind der beliebteste Platz“, sagt Gerlinde. Auch heute sind alle besetzt. Auf dem Weg zurück in die City werfen wir noch einen Blick durch das Eisentor in den Küchengarten, der in Privatbesitz ist und nur an wenigen Terminen im Jahr geöffnet wird.
Kirche und Kaffee
Schlossteich und Hunte, Haaren und Hausbäke, Oldenburg ist eine Wasserstadt.
Und eine für Radfahrer. Vorbei am Pulverturm, dem einzigen noch erhaltenen Teil der ehemaligen Stadtbefestigung, landen wir am frisch renovierten Oldenburger Schloss. „Achtet mal auf die Figuren unter den Fenstersimsen an der Fassade, jede ist anders“, sagt Gerlinde. Auch ein Blick in die fünftürmige Lambertikirche gegenüber lohnt sich – von außen nicht zu erkennen, ist der Innenraum eine Rotunde. Am Markt steht das Degodehaus, das letzte erhaltene mittelalterliche Patrizierhaus Oldenburgs. Hell leuchten die pastellfarben gestrichenen Häuser in der Bergstraße. Bei „Appeltje Café und Patisserie“gibt es Kaffee und hübsch anzusehende farbenfrohe Törtchen zum Mitnehmen.
Grünkohl to go
Grünkohl gehört zu Oldenburg wie der Karneval zu Köln. Kohlfahrten, Kohlessen – in diesem Jahr ist alles nur eingeschränkt möglich. „Im letzten Jahr war ich Kohlkönigin meiner Straße“, sagt Gerlinde. „Das heißt aber nur, dass ich eine Kohlfahrt organisieren musste.“Ihre Restaurant-Tipps für traditionellen Oldenburger Grünkohl: „Zum Drögen Hasen“, „Müggenkrug“oder „Bümmerstedter Krug“. Vorbestellen, abholen und zu Hause genießen.