Prozess gegen Vater, der die Familie verbrennen wollte
Schockierende Tat vor Gericht – Mann wegen vierfachen Mordversuchs und schwerer Brandstiftung angeklagt
Am 1. Mai dieses Jahres werden Feuerwehr und Polizei zu einem Mehrfamilienhaus in Lurup gerufen. Dort hatte ein Mann seine Ex-Frau (41) und seinen zehnjährigen Sohn mit Benzin übergossen und angezündet. Auch seine zwölfjährige Tochter wollte er verbrennen, doch sie konnte sich auf den Balkon retten. Seit Freitag wird dem 50-Jährigen am Landgericht der Prozess gemacht.
Die Frau und der Sohn wurden bei dem Angriff lebensgefährlich verletzt, tragen bleibende schwere Schäden davon. Wie auch der Angeklagte, er kam im Rollstuhl und sei nur wenige Stunden pro Tag verhandlungsfähig, so ein Gerichtssprecher. Der Angeklagte muss sich wegen schwerer Brandstiftung und vierfachen Mordversuchs verantworten, weil der Messerangriff und der Brandanschlag auf die Frau als verschiedene Taten gewertet werden..
Insgesamt 17 Notrufe gingen an dem Tag bei Polizei und Feuerwehr ein. Pressesprecher Dr. Kai Wantzen berichtete der MOPO von Panik und Hysterie, die in den Notrufen mitklang.
Zuvor müssen sich dramatische Szenen abgespielt haben. Der Angeklagte soll sich mit einem Messer auf seine Ex-Frau gestürzt und auf sie eingestochen haben. Dann überschüttete er sie und die Kinder mit Benzin und zückte ein Feuerzeug. Die Tochter konnte flüchten, aber Mutter und Sohn standen lichterloh in Flammen. Dann übergoss er auch sich selbst und zündete sich an.
Die Frau und die Kinder, die als Nebenkläger auftreten, waren am ersten Prozesstag nicht anwesend. Die 41-Jährige soll nächste Woche aussagen – per Video, damit sie ihrem Peiniger nicht gegenübertreten muss.
Es sind zehn weitere Verhandlungstermine angesetzt. Das Urteil wird vorauss ichtlich am 11. Januar 2021 fallen.