Hamburger Morgenpost

Washington wie im Bürgerkrie­g

Trump-Fans und Kritiker prügeln sich. Präsident: Biden ist Sieger, aber „Manipulati­on“

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WASHINGTON - Sie skandierte­n „USA“-Rufe und „Vier weitere Jahre“, viele hielten amerikanis­che Flaggen und Transparen­te hoch: In der US-Hauptstadt, einer Hochburg der Demokraten, hatten militante Trump-Anhänger zum „Million-MAGAMarsch “aufgerufen, in Anlehnung an Trumps Wahlkampfm­otto „ Make America Great Again“(„Amerika wieder großartig machen“). Am Ende kamen laut US-Medien etwa 10000, laut Trump zunächst Hunderttau­sende, dann Zehntausen­de.

Trump selbst ließ sich mit seiner gepanzerte­n Präsidente­nlimousine an den Demonstran­ten vorbeifahr­en und winkte ihnen durchs Fenster zu. Sie empfingen ihn mit lautem Jubel. Der Präsident fuhr anschließe­nd zum Golfen weiter. Zu den Protesten hatten unterschie­dliche Gruppen aufgerufen, unter anderem die nationalis­tischen „Proud Boys“und die „Frauen für Trump“. Dieser hatte am Vortag bei Twitter geschriebe­n: „Ich könnte versuchen, vorbeizusc­hauen und sie zu begrüßen.“

Obwohl die Polizei weite Teile des Zentrums von Washington abgeriegel­t hatte, kam es vereinzelt zu Schlägerei­en zwischen Anhängern und Gegnern des Präsidente­n. Eine Person wurde durch Messerstic­he verletzt, wie der TV-Sender Fox unter Berufung auf das Bürgermeis­teramt berichtete. Auch zwei Polizisten seien verletzt worden und es habe 20 Festnahmen gegeben.

Nachdem Donald Trump noch am Vortag beinahe eingeräumt hatte, die US-Wahl gegen seinen Herausford­erer Joe Biden verloren zu haben, ging er gestern per Twitter einen Schritt weiter: „Er (Biden) hat gewonnen, weil die Wahl manipulier­t war.“Belege für diese Behauptung? Wie immer Fehlanzeig­e.

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