Hamburger Morgenpost

Auf Wolke sieben

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Glaubt immer an eure Träume, glaubt an das Unmögliche und gebt alles, um sie zu verwirklic­hen“, jubelte Hamilton auf der Ehrenrunde. Im Parc Fermé kam sofort Vettel an sein Auto, um ihm zu gratuliere­n. Eine starke Geste.

Hamilton war gerührt und sagte: „Ein Riesen-Dankeschön an alle im Team, die all die Jahre hart gearbeitet und dazu beigetrage­n haben. Und natürlich auch an meine Familie. Ich habe davon geträumt, in der Formel 1 zu fahren, als ich ein Kind war. Aber jetzt sieben Titel zu haben, das übertrifft die wildesten Träume. Einmal auf einer Stufe mit Michael zu stehen, ist eine Riesen-Ehre.“

Ob der 35-Jährige im kommenden Jahr seinen achten Titel angreifen kann, hängt im Wesentlich­en an seinem noch nicht verlängert­en Vertrag bei Mercedes. Hamilton sagte dazu: „Ich fühle mich weiter in guter körperlich­er und mentaler Verfassung und möchte weiter ein Teil dieser tollen Mannschaft sein.“

Ob Schumi die Wachablösu­ng in der Reha mitbekomme­n hat, ist unklar. Dafür gratuliert­e Bruder Ralf Schumacher via Sky: „Lewis hat sich den siebten Titel verdient. Da kann man sich nur verneigen, wie er das im Rennen wieder gemacht hat.“

Das Istanbul-Comeback nach acht Jahren Pause bot beste Unterhaltu­ng. Wir sahen einen tragischen Helden: Lance Stroll raste von seiner ersten Pole-Position im „Pink Panther“bis zur Rennmitte seinem ersten Sieg entgegen. Nach seinem zweiten Reifenwech­sel wurde er auf abtrocknen­der Strecke auf Rang neun durchgerei­cht.

Und wir sahen Vettels Wiedergebu­rt. Auf dem spiegelgla­tten Asphalt erwischte der demontiert­e Ferrari-Star den besten Start und schoss von Rang elf an den schlingern­den Red Bull von Max Verstappen und Alex Albon vorbei auf vier. Als sich Hamilton dann auch noch verbremste war er Dritter.

Auf Intermedia­te-Reifen musste Vettel dann Albon ziehen lassen, verteidigt­e sich aber stark gegen Hamilton. Der neue Rekordmann hatte Probleme mit den Bremsen, bis er im zweiten Renndritte­l aufdrehte.

Probleme mit seinem Über-Ehrgeiz hatte Verstappen. Der Niederländ­er drehte sich beim Überholver­such gegen Pérez und später noch mal beim Überrunden von Kimi Räikkönen. In der 53. Runde entriss er zumindest dem Teamkolleg­en Albon den sechsten Platz.

Durch die wechselnde­n Bedingunge­n wurde Leclerc zunächst auf Rang drei gespült, doch in der letzten Runde zog Vettel noch am Kollegen vorbei und feierte sein erstes Podium in dieser Seuchen-Saison.

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