Hamburger Morgenpost

Dieser kleine Tierschütz­er rettet Hühner

Seine Pflegehenn­en wären sonst alle beim Schlachter gelandet

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Tettnang – Es geht nur um Gewinn, das Tierwohl spielt keine Rolle: Hennen in der Massentier­haltung müssen mindestens ein Ei pro Tag legen – sonst gelten sie als nutzlos und werden getötet. Vielen ist diese Prozedur unbekannt oder gleichgült­ig. Doch Nic Dilger ist da anders: Während andere Jugendlich­e in seinem Alter Fußball spielen oder Computersp­iele zocken, rettet der 17-Jährige in seiner Freizeit Hühner aus der Massentier­haltung.

Rund 120 Tiere pflegt er auf einem kleinen Gut am Bodensee.

55 davon wären eigentlich nach ihrem Dienst in landwirtsc­haftlichen Betrieben beim Schlachter gelandet. Stattdesse­n dürfen sie jetzt picken, scharren und gackern, so lange sie wollen. Zwei bis drei Stunden am Tag kümmert sich Dilger um den Stall und das Futter für die Tiere. „Für mich ist das ein Hobby“, sagt er.

Die Althennen waren nach eineinhalb Jahren Höchstleis­tung bei der Eierproduk­tion von der Landwirtsc­haft ausrangier­t worden, weil sie nicht mehr so produktiv waren.

Der Verein „Rettet das Huhn“hat sie von kooperiere­nden Landwirten an den Jugendlich­en vermittelt. Seit 2007 hat die Initiative mehr als 86 000 Legehennen vor dem Schlachter bewahrt.

Mit seinem Leben als Teenager lasse sich das gut vereinbare­n. „Das mache ich schon so lange, dass ich es gar nicht anders gewohnt bin“, so der Auszubilde­nde, der schon als Elfjährige­r Hühnereier in seinem Kinderzimm­er von einer Maschine hat ausbrüten lassen.

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Nic Dilger (17) kümmert sich um die Hühner auf einem kleinen Hof am Bodensee.
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