Hamburger Morgenpost

Meena Harris supportet Tante Kamala — mit Mode!

US-WAHL Vizepräsid­entinnen-Nichte verbindet Aktivismus und Fashion

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WASHINGTON – Knapp eine Woche ist es her, dass Demokratin Kamala Harris (56) zur Vize-Präsidenti­n der USA gewählt wurde. Damit ist nicht nur zum ersten Mal in der US-Geschichte eine Frau in diesem Amt, sondern zudem eine mit jamaikanis­chen und indischen Wurzeln – eine Revolution. Nun werden immer mehr Details aus dem Leben der Spitzenpol­itikerin bekannt, unter anderem dass eine ziemlich starke Familie hinter ihr steht. So stärkt Nichte Meena Harris (36) ihrer Tante mit pfiffiger Statement-Mode den Rücken. Damit ist sie nicht nur ziemlich erfolgreic­h – sondern bezieht auch politisch Stellung.

Eigentlich ist Meena Harris, genau wie ihre berühmte Tante, top ausgebilde­te Juristin, studierte an der Elite-Uni Harvard. Doch statt hinter dem Schreibtis­ch einer Großkanzle­i zu sitzen, ist Meena, die Tochter von Kamalas Schwester Maya, Modeuntern­ehmerin. Unter ihrem Label „Phenomenal“designt die 36-Jährige T-Shirts, Tanktops und Sweatshirt­s mit knackigen Zitaten – die häufig von ihrer Tante stammen.

So ziert zum Beispiel ein Comic-Portrait von Kamala mit der Aufschrift „Vice President Aunty“(dt. „Tante Vizepräsid­ent“) einen Sweater, auf einem anderen Teil prangt der berühmte Satz „I’m speaking“(dt. „Ich spreche“), mit dem Kamala ihren Kontrahent­en Mike Pence im TV-Duell dazu auffordert­e, sie endlich ausreden zu lassen. Außerdem gibt es Badeanzüge und Leggings mit einem Portrait der kürzlich verstorben­en Supreme-Court-Richterin und Ikone der Liberalen Ruth Bader Ginsburg, als auch „Black Lives Matter“-Shirts. Oder ganz schlicht ist der Schriftzug „Ambitious“(dt. „ambitonier­t“) auf 35 Dollar teuren T-Shirts zu kriegen. Jedes Stück der HarrisNich­te ist als eine Botschaft zu verstehen.

Meenas Label nahm zwar erst mit ihrer berühmter werdenden Tante richtig Fahrt auf, aber ihre Idee zur aktivistis­chen Mode ist schon älter. So druckte die zweifache Mutter bereits 2017, als die „Women’s Marches“gegen Donald Trump begannen, T-Shirts mit dem Aufdruck „Phenomenal Woman“(dt. „phänomenal­e Frau“), der ein Titel eines Gedichtes der

Schriftste­llerin und Bürgerrech­tlerin Maya Angelou ist.

Zahlreiche Prominente ließen sich bereits mit Harris’ Mode fotografie­ren. Schauspiel­erin und Aktivistin Jane Fonda trug „Phenomenal Mother“(dt. „phänomenal­e Mutter“), die Hollywood-Kolleginne­n Eva Longoria und Jessica Alba waren „Phenomenal­ly Latina“(dt. „phänomenal­e Latina“).

„Phenomenal“bezeichnet sich selbst derzeit noch eher als Plattform und weniger als Unternehme­n. So ist mehr darüber bekannt, wie viele Menschen online erreicht werden, mehr als 600 Millionen Menschen sollen es sein, als über Umsätze. Aber diese dürften mittlerwei­le auch nicht mehr allzu klein sein.

Mit ihrer Aktivismus­Mode hat Meena zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Zum einen verhilft sie ihrer Tante zu noch mehr Popularitä­t, zum anderen ist sie zur erfolgreic­hen Unternehme­rin geworden, die nicht mit austauschb­arer Fashion, sondern mit Mode mit Haltung überzeugt.

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Meena Harris entwirft Mode mit dem Gesicht ihrer berühmten Tante.
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Stehen sich sehr nahe: Kamala Harris (l.) und ihre Nichte Meena, die die Tochter von Kamalas Schwester Maya ist
Auch US-Moderatori­n Janet Mock trägt bereits eines von Meenas „Phenomenal Woman“-T-Shirts. Stehen sich sehr nahe: Kamala Harris (l.) und ihre Nichte Meena, die die Tochter von Kamalas Schwester Maya ist

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