Hamburger Morgenpost

„Die Perspektiv­e ist

INTERVIEW Sasels Söhren Grudzinski über die Corona-Pause und den HFV

- Das Interview führte FOLKE HAVEKOST Söhren Grudzinski: Wie hält die Mannschaft sich fit?

Als Verteidige­r lief Söhren Grudzinski (45) für Vereine wie Nordersted­t, BarmbekUhl­enhorst und Condor auf, war für Meppen, Paderborn, Schönberg und Oldenburg am Ball. Jetzt ist er Fußball-Abteilungs­leiter des TSV Sasel. Mit der MOPO sprach er über das lange Warten auf den zweiten Neustart – und darüber, was sich in Hamburgs Fußball ändern sollte.

MOPO: Bis zum 10. Januar ruht der Ball auf jeden Fall. Freuen Sie sich schon auf das nächste Oberliga-Spiel des TSV Sasel am 24. Januar in Buchholz?

Ich freue mich, wenn es weitergeht und die Mannschaft die Möglichkei­t hat zu spielen. Es herrscht eine gewisse Müdigkeit, weil die Perspektiv­e so unklar ist und nicht einmal trainiert werden kann. Wir müssen jetzt alles dafür tun, um mitzuziehe­n und die Kontakte zu reduzieren. Aber die Situation ist natürlich sehr unglücklic­h.

Die körperlich­en Attribute sind wichtig, aber auch der Kopf muss mitspielen. Ohne klare Perspektiv­e ist es schwer, den Spielern zu sagen, sie sollen fünfmal die Woche um die Alster laufen. Die spezifisch­e Fußball-Fitness wie Antritt und Wendigkeit über Intervalle und Rhythmuswe­chsel zu trainieren, ist ohnehin nicht möglich. Aber es geht ja nicht nur um unser Oberliga-Team. Beim TSV Sasel spielen rund 1000 Fußballer in 48 Mannschaft­en. Schon im ersten Lockdown haben viele Jugendtrai­ner Videos verschickt, damit die Jugendlich­en, wenn möglich, im Garten Übungen machen konnten.

Sie sind neben Sören Deutsch vom TSV Glinde Sprecher der Initiative „Praxis Fußball“. Worum handelt es sich dabei?

In der Initiative sind 70 Vereine zusammenge­schlossen, wir tauschen uns rege aus. Viele Vereine sind sehr unglücklic­h über Entscheidu­ngen des Hamburger Fußball-Verbands und die fehlende Kommunikat­ion. Auf dem Verbandsta­g am 22. Juni haben wir dem Verband wegen der Corona-Pandemie quasi einen Freifahrts­chein gegeben. Aber wir hätten nicht damit gerechnet, dass wir dann so einen Spielmodus vor die Füße geworfen bekommen. Der besagt, dass nach der Hinrunde alle Punkte gestrichen werden und die Vereine wieder bei Null anfangen ...

Genau, ohne dass die Vereine mit ins Boot geholt worden wären. Dagegen haben sich vor allem Matthias Nagel vom Ahrensburg­er TSV und Carsten

 ??  ?? Mit dem FC Schönberg spielte Söhren Grudzinski 2002 im DFB-Pokal gegen den HSV und Mehdi Mahdavikia. Der Bundesligi­st siegte mit 6:0.
Mit dem FC Schönberg spielte Söhren Grudzinski 2002 im DFB-Pokal gegen den HSV und Mehdi Mahdavikia. Der Bundesligi­st siegte mit 6:0.

Newspapers in German

Newspapers from Germany