Hamburger Morgenpost

Wir hätten nicht damit gerechnet, dass wir dann so einen Spielmodus vor die Füße geworfen bekommen.

- Kann die Saison denn noch wie geplant ablaufen? Sie wünschen sich einen CoronaWoch­enendanspr­echpartner vom Verband. Warum? Was ist Ihr Weihnachts­wunsch für den „kleinen Fußball“?

Gerdey vom USC Paloma gewehrt, leider ohne Erfolg. Daraus entstand dann der Wunsch, dieser Tendenz als Praktiker aus den Vereinen entgegenzu­wirken und sich einzubring­en. Am Montag gab es die erste Videokonfe­renz mit dem HFV-Spielaussc­huss. Der Austausch mit dem Verband ist spürbar besser geworden.

Persönlich glaube ich das nicht. Für die nächsten Tage und Wochen erhoffen wir uns vom Verband verschiede­ne Szenarien, wie es weitergehe­n soll, wenn es weitergeht. Was passiert, wenn es im Januar tatsächlic­h wieder losgeht? Was, wenn noch einmal unterbroch­en werden muss? Ab wann wird eine Saison gewertet, und was geschieht mit dem Pokal-Wettbewerb?

Wenn in einer Mannschaft beispielsw­eise am Freitagnac­hmittag Corona-Verdachtsf­älle auftreten, kann der betroffene Verein beim Verband niemanden mehr erreichen. Er muss dann dem Gegner absagen und bis Montag warten, um zu klären, wie weiter vorzugehen ist. Deshalb wäre es toll, wenn jemand vom Verband die wichtigen Mails vom Wochenende zeitnah abfängt und solche Fragen klärt. Der Verband hat uns bereits zugesicher­t, dass es zum Restart einen Corona-Beauftragt­en geben wird.

Auch das Recht auf fünf Einwechslu­ngen zählt zu Ihren Forderunge­n.

Ja, denn bei einem erneuten Kaltstart mit gerade zwei Wochen Training nach zwei Monaten Pause ist das Verletzung­srisiko sehr hoch. Selbst die Bundesliga mit ihren völlig anderen Möglichkei­ten ist bei fünf Wechseln geblieben. Viele Amateurver­eine freuen sich schon, wenn sie überhaupt einen Physiother­apeuten haben. Wenn Sie auf die zwei Monate zurückscha­uen, in denen gespielt werden konnte: Wie stressig ist Fußball in Zeiten der Pandemie?

Es ist aufwendig, den Spielbetri­eb unter Corona-Bedingunge­n zu organisier­en. Gerade kleinere Vereine haben da weniger Möglichkei­ten, Ehrenamtli­che aufzurufen, die sich um die Organisati­on kümmern. Der zweite Neustart könnte aber etwas einfacher werden als im August und September, weil wir inzwischen Erfahrunge­n gesammelt haben und die Hygienekon­zepte erprobt sind. Wir müssen natürlich auf die konkreten Vorgaben von Bund und Ländern warten, aber wir sind vorbereite­t.

Dass der Trainingsb­etrieb im Jugendfußb­all wieder aufgenomme­n werden kann. Gerade dort sind die sozialen Kontakte und die Bewegung an der frischen Luft ganz wichtig. Der Fußball als solcher ist ja nach Studien kein Infektions­treiber. Keine Spiele mit anreisende­n Gegnern, aber ein kontrollie­rter Trainingsb­etrieb – das wäre schön.

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