Hamburger Morgenpost

Doppelter Rückhalt

HANDBALL Torhüter Jonas Maier macht Hamburg besser. Ziel: die Bundesliga

- VOM HANDBALL BERICHTET NILS WEBER nils.weber@mopo.de

Hamburgs Zweitliga-Handballer wollen in dieser Saison oben angreifen und mischen in der Spitzengru­ppe mit. Das liegt auch an dem Mann zwischen den Pfosten, der im Februar in einem spektakulä­ren TorwartTau­sch an die Elbe gewechselt war und Publikumsl­iebling Aron Edvardsson ersetzt hatte, was bei vielen Fans für Unverständ­nis und Unmut sorgte. Jetzt meckert keiner mehr. Jonas Maier macht den HSVH besser.

Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, wie gut Maier in der Kiste ist und wie wichtig für die Mannschaft und seinen Verein, dann hat er ihn im Top-Spiel der Liga beim VfL Gummersbac­h am Sonntag erbracht.

17 Paraden waren der Nummer eins gelungen. Weil seine Gala aber nicht gereicht hatte, um den Krimi zu gewinnen (25:26), hakte Maier sein bislang bestes Spiel für den HSVH schnell ab. „Ich hätte zwei, drei Bälle mehr halten können“, sagt er im Gespräch mit der MOPO, „dann hätten wir vielleicht gewonnen.“

Typisch Maier, der Perfektion­ist. Montag und Dienstag saß er schon wieder stundenlan­g vor dem Laptop und studierte die Würfe des kommenden Gegners. Heute gastiert Aufsteiger Fürstenfel­dbruck in der Sporthalle Hamburg (20 Uhr). „Ich schaue immer die letzten drei, vier Spiele des nächsten Gegners und mache mir Notizen auf Papier. Ich bin ziemlich Old School“, erzählt der 26-Jährige.

Die Akribie zahlt sich bislang aus. Maier gehört aktuell zu den Top-Torhütern der Liga, hat zwar mit bislang vier Spielen weniger Partien absolviert als die anderen Keeper, aber mit 11,6 Paraden pro Spiel den zweitbeste­n Schnitt.

„Jonas spielt richtig gut und ist ein großer Rückhalt“, lobt Trainer Torsten Jansen. Das liegt auch daran, dass Maier den Rückhalt beim HSVH spürt. „Das ist extrem wichtig. Ich bin ein Spieler, der das Vertrauen braucht und spüren muss.“Er zahlt es mit Paraden zurück. Maier, der auch als Typ gut ins Team passt, ist für den Verein ein Glücksgrif­f. Weil der HSVH sparen musste, war Edvardsson im Februar gegen eine Ablöse nach Bietigheim transferie­rt worden und Maier im Tausch gekommen. Der zunächst schräge Deal entpuppt sich für beide Seiten als Volltreffe­r. „Ich bin total glücklich hier“, sagt Maier, der mit Freundin Jonna und Golden Retriever Peppi in Bahrenfeld wohnt. Was ihn täglich motiviert? „Mein großes Ziel ist es, mit dem HSVH in der Bundesliga zu spielen – am liebsten in einer vollen Barclaycar­d Arena. Der Gedanke daran treibt mich an.“

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Emotionale­r Typ: Im Tor steht Jonas Maier, Keeper der Hamburger Handballer, unter Strom.
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