Werde ich geimpft? Und wenn ja: Wann?
Hamburg baut Impfzentrum in den Messehallen. Wer als Erstes geschützt wird, wer warten muss:
Hamburg bereitet sich auf CoronaMassenimpfungen vor – doch während Berlin verkündet, in sechs Impfzentren täglich bis zu 20 000 Impfungen durchführen zu wollen, hält sich die hiesige Gesundheitsbehörde zurück und spricht nur von „mehreren Hundert“Dosen täglich. Wie kann das sein? Und wer bekommt den knappen Impfstoff zuerst? Die MOPO beantwortet die wichtigsten Fragen rund um die Impfung.
Wo entstehen Hamburgs Corona-Impfzentren?
Es wird nur eines geben: in den Messehallen. Zunächst war ein zweiter Standort am Flughafen im Gespräch, das leerstehende „Terminal Tango“hat sich aber wegen seiner Belüftungsanlage als nicht geeignet erwiesen. Einsatzbereit soll das Hamburger Impfzentrum in den Messehallen ab Mitte Dezember sein.
Warum will Berlin so viel mehr Menschen pro Tag impfen als Hamburg?
Nach Angaben des Berliner Senats sollen in Berlin zunächst etwa 400 000 Menschen geimpft werden, pro Tag bis zu 20 000, verteilt auf sechs Impfzentren. Die Gesundheitsbehörde Hamburg ist zurückhaltender und legt die Zahl an täglichen Impfungen zugrunde, die mit der zunächst verfügbaren Impfstoffmenge realistisch ist, und das ist ein Wert „im hohen Hunderterbereich“, so Behördensprecher Martin Helfrich. Sollten in Zukunft mehr Impfdosen auf dem Markt sein, könnte man die Kapazitäten auch in Hamburg auf mehrere Tausend täglich erhöhen.
Kann jeder zu den Messehallen fahren und sich gegen Corona impfen lassen?
Nein. Die Stadt orientiert sich an dem Konzept der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut (STIKO), nach dem zunächst nur besonders gefährdete Gruppen
– Risikogruppen und das medizinische Personal – geimpft werden sollen. Außerdem diejenigen, die in der „kritischen Infrastruktur“arbeiten, also Polizisten, Feuerwehrleute, Lehrer, Erzieher.
Zur Risikogruppe zählen laut STIKO zum einen Menschen ab 60 Jahren, deren Immunsystem mit zunehmendem Alter schwächer wird, sowie Vorerkrankte. Zu den Krankheiten, die einen schweren Covid-19-Verlauf begünstigen, zählen etwa starkes Übergewicht, chronischer Bluthochdruck, Diabetes, Erkrankungen von Leber,
Lunge, Nieren sowie Krebs.
Noch vor Jahresende will die STIKO eine auf wissenschaftlichen Daten basierende „Matrix“vorlegen, in der die bevorzugt zu impfenden Personengruppen noch genauer hierarchisiert werden.
Sollten weitere Impfstoffe das Genehmigungsverfahren erfolgreich durchlaufen, können sich nach und nach auch die Nicht-Risikogruppen impfen lassen.
Wie erfahre ich, ob ich zu denjenigen zähle, die sich impfen lassen können?
Die Gesundheitsbehörde wird Benachrichtigungen verschicken, anschließend wird ein Termin vereinbart, um Wartezeiten im Impfzentrum zu verhindern. Erforderlich ist nach der ersten Impfung ein zweiter Termin, je nach Impfstoff nach 14 oder 21 Tagen.
Werden auch Kinder gegen Covid-19 geimpft?
Nein, weil es noch keinen Impfstoff gibt, der an Kindern getestet wurde.