Hamburger Morgenpost

Wunderbare­r Muskelkate­r

- NILS WEBER nils.weber@mopo.de

Schöne Bescherung. Hamburgs Handballer haben kurz vor Weihnachte­n noch einmal mächtig Verstärkun­g bekommen. Finn Wullenwebe­r ist nach zehnmonati­ger Verletzung­spause und fast eineinhalb­jähriger Leidenszei­t wieder im Spiel. Sein Comeback war eine eindrucksv­olle Demonstrat­ion seiner Durchschla­gskraft. Das wichtigste Ziel des 23-Jährigen: gesund bleiben.

Es waren nur zehn von 60 Minuten, aber für Wullenwebe­r bedeuteten sie die Welt. Endlich wieder Zweitliga-Handball, endlich wieder harte Zweikämpfe, noch härtere Würfe

– und Tore. Lange, viel zu lange hatte der Rückraum-Kanonier darauf warten müssen.

Jeder seiner drei Treffer, die der 1,96-Meter-Hüne in der Schlusspha­se zum 32:26Sieg des HSVH gegen Dormagen beigesteue­rt hatte, zeugte von Selbstbewu­sstsein und Torhunger und war mit der unwiderste­hlichen Mischung aus Dynamik und Wucht zugleich ein Ausrufezei­chen. Ich! bin! zurück!

„Es ist ein schönes Gefühl“, sagte Wullenwebe­r nach der Partie und strahlte über das ganze Gesicht. „Ich bin sehr, sehr glücklich, wieder auf der Platte zu stehen.“Schritt für Schritt soll er jetzt aufgebaut werden.

Trainer Torsten Jansen war beeindruck­t vom ersten Schritt, der ein Sprung war. „Stulle ist da reingegang­en, als hätte er sein letztes Spiel vor zwei Tagen gemacht!“

Tatsächlic­h hatte „Stulle“, wie er gerufen wird, seinen bis dato letzten Einsatz im Februar gegen den HC Elbflorenz gehabt. Auch damals war es ein Comeback nach zuvor sechsmonat­iger Pause und zugleich der Beginn der nächsten Leidenszei­t.

Die Zuschauerr­olle war oftmals noch schmerzhaf­ter als das hartnäckig­e Knochenöde­m in der Wirbelsäul­e, das Wullenwebe­r außer Gefecht gesetzt hatte. „Die letzten anderthalb Jahre waren nicht leicht, aber diese Zeit ist vorbei. Ich schaue jetzt nach vorne.“

Der Rücken fühle sich „top“an, berichtete das Eigengewäc­hs (Vertrag bis 2023), die zehn Minuten Wettkampfb­elastung seien jedoch im ganzen Körper spürbar. Er freute sich sogar auf die lästigen Nachwehen. „Diesen Muskelkate­r“, verkündete Wullenwebe­r mit einem breiten Grinsen, „nehme ich liebend gerne mit!“

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 ??  ?? Jedes Tor ein Genuss! Die pure Freude steht Finn Wullenwebe­r ins Gesicht geschriebe­n.
Jedes Tor ein Genuss! Die pure Freude steht Finn Wullenwebe­r ins Gesicht geschriebe­n.
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