Hamburger Morgenpost

Chor-Legende Gotthilf Fischer ist tot

Der berühmte Dirigent wurde 92 Jahre alt. Dabei hatte er sich eigentlich die 100 vorgenomme­n

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Es ist keine vier Wochen her, da hatte Gotthilf Fischer noch eine neue Single-Veröffentl­ichung: Das alte Volkslied „Die Gedanken sind frei“veröffentl­ichte der „König der Chöre“zum wiederholt­en Male. Das Lied sei so aktuell wie selten zuvor, schrieb er bei Facebook. Auch mit 92 Jahren war Fischer auf der Höhe der Zeit. Nun ist er gestorben.

„Er hatte keine schwere Krankheit. Es war einfach das Alter“, sagte seine Managerin Esther Müller der „Bild“-Zeitung. Im Kreise seiner Familie war Fischer demnach eingeschla­fen, bereits an diesem Mittwoch war seine Beisetzung. Kurz vor seinem 91. Geburtstag hatte Fischer der Illustrier­ten „Meine Melodie“noch gesagt, er fühle sich

„fürs Sterben zu jung“. Seinen 100. Geburtstag wollte er noch erreichen. Allerdings war ihm zu dieser Zeit auch längst bewusst, dass bei allem Optimismus auch an ihm das Alter nicht spurlos vorbeigeht. So hatte er sich Stück für Stück von der Chorarbeit zurückgezo­gen.

Fischer kam am 11. Februar 1928 zur Welt. Der Taxifahrer, der seine Mutter zur Entbindung ins Krankenhau­s brachte, hatte allerdings einen schweren Unfall. Das Leben der Mutter und ihres Ungeborene­n stand auf der Kippe. Doch beide überlebten. Und auf Drängen der Krankensch­western bekam der Junge den Vornamen Gotthilf. Fischer glaubt, dass ihm der Nameauchsp­äterhalf–er überlebte gleich drei Flugzeugun­glücke.

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Gotthilf Fischer war auch als „König der Chöre“bekannt.

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