BASKETBALL
Die Towers sind gut – das können sie besser machen
Es war ein zäher Kampf, doch am Ende machten sich die Hamburg Towers das größte Geschenk selbst: Über Weihnachten verweilen die Wilhelmsburger auf dem dritten Platz der Bundesliga-Tabelle, punktgleich mit Anführer Ludwigsburg – dank des 98:94 im Krimi gegen Göttingen. TowersTrainer Pedro Calles freute sich übers Ergebnis, worüber er aber gar nicht glücklich war: über das Spiel!
Man sah es ihm in der Coaching-Zone an, nur selten wirkte der Spanier, der als Perfektionist bekannt ist, gelockert, ansonsten nur angespannt – und viel zu oft auch einfach nur verärgert.
Die Towers ließen ihre sonst so starke defensive Intensität vermissen und so hart spielenden Göttingern Raum, immer wieder ranzukommen. „Das dürfen wir nicht zulasso Auf
TJ der außerdem fordert, „dass wir unsere Gegner bei unter 80 Punkten halten müssen“. Göttingen machte 94 – „einfach viel zu viele“, resümierte Shorts.
Trotz aller Widrigkeiten – die Towers konnten wegen ihrer Verletzungsmisere in der Vorbereitung auf das Göttingen-Spiel nicht einmal ein Fünf-gegen-Fünf simulieren – ist Calles auch erleichtert: „Es war wie erwartet ein sehr hartes Spiel.“
Besonders freute sich Calles für Bryce Taylor (34). Der Veteran gab seine Starter-Premiere, machte gegen Göttingen starke 13 Punkte – seine bisherige Bestleistung im Towers-Dress. „Er ist unser Kapitän und Anführer. Ich bin echt happy.“
Der Sieg in Göttingen war die richtige Antwort nach der ersten Saison-Pleite gegen Ulm. Trotzdem müssen die Towers weiter daran arbeiten, ihr Spiel bis zum Ende durchzuziehen – so wie noch während der FünfSpiele-Siegesserie zu Beginn der Saison. „Wichtig ist, dass wir unsere Emotionen unter Kontrolle halten“, glaubt auch Calles. „Vorne müssen wir den Ball einfach mehr laufen lassen. Und noch entschlossener abschließen.“
In der Bundesliga haben die ersten fünf Platzierten die gleiche Punktzahl (12) – die Towers besitzen beim bisherigen Stand noch genauso viele Chancen auf den Titel wie Dauerbrenner Alba
Berlin oder FC Bayern München. Nötig dafür sind nur weitere Siege – den nächsten können die Towers schon am Sonntag zu Hause gegen Aufsteiger Chemnitz einfahren (15 Uhr, Magenta Sport).
Dass es der Eimsbütteler Turnverband (ETV) in Deutschlands dritthöchster Basketball-Liga ProB nicht einfach haben wird, war von Anfang an klar. Doch trotz Pleiten-Serie ließen die Hamburger die Köpfe nicht hängen – und holten sich am Samstag gegen die Iserlohn Kangaroos ihren zweiten Saison-Sieg (84:78). Angeführt von Guard Mubarak Salami (24), der rekordverdächtige 41 Punkte erzielte!
„Wir bleiben positiv“, sagt ETV-Trainerin Sükran Gencay der MOPO, auch in Anbetracht der verlorenen fünf Spiele in Serie. „Das Vertrauen wächst und wir werden auch abseits des Feldes immer mehr eine Einheit.“Ausschlaggebend für den Sieg sei die Defensive gewesen „und dass wir keinen Einbruch hatten“. Und was meint der Matchwinner? „Vor dem Spiel sagte ich mir: Heute verlieren wir nicht!“, so Salami, mit 27 Punkten pro Partie Liga-Topscorer. „Und das war dann der Fall.“