Hamburger Morgenpost

BASKETBALL

Die Towers sind gut – das können sie besser machen

- DANIEL GÖZÜBÜYÜK daniel.goe@mopo.de

Es war ein zäher Kampf, doch am Ende machten sich die Hamburg Towers das größte Geschenk selbst: Über Weihnachte­n verweilen die Wilhelmsbu­rger auf dem dritten Platz der Bundesliga-Tabelle, punktgleic­h mit Anführer Ludwigsbur­g – dank des 98:94 im Krimi gegen Göttingen. TowersTrai­ner Pedro Calles freute sich übers Ergebnis, worüber er aber gar nicht glücklich war: über das Spiel!

Man sah es ihm in der Coaching-Zone an, nur selten wirkte der Spanier, der als Perfektion­ist bekannt ist, gelockert, ansonsten nur angespannt – und viel zu oft auch einfach nur verärgert.

Die Towers ließen ihre sonst so starke defensive Intensität vermissen und so hart spielenden Göttingern Raum, immer wieder ranzukomme­n. „Das dürfen wir nicht zulasso Auf

TJ der außerdem fordert, „dass wir unsere Gegner bei unter 80 Punkten halten müssen“. Göttingen machte 94 – „einfach viel zu viele“, resümierte Shorts.

Trotz aller Widrigkeit­en – die Towers konnten wegen ihrer Verletzung­smisere in der Vorbereitu­ng auf das Göttingen-Spiel nicht einmal ein Fünf-gegen-Fünf simulieren – ist Calles auch erleichter­t: „Es war wie erwartet ein sehr hartes Spiel.“

Besonders freute sich Calles für Bryce Taylor (34). Der Veteran gab seine Starter-Premiere, machte gegen Göttingen starke 13 Punkte – seine bisherige Bestleistu­ng im Towers-Dress. „Er ist unser Kapitän und Anführer. Ich bin echt happy.“

Der Sieg in Göttingen war die richtige Antwort nach der ersten Saison-Pleite gegen Ulm. Trotzdem müssen die Towers weiter daran arbeiten, ihr Spiel bis zum Ende durchzuzie­hen – so wie noch während der FünfSpiele-Siegesseri­e zu Beginn der Saison. „Wichtig ist, dass wir unsere Emotionen unter Kontrolle halten“, glaubt auch Calles. „Vorne müssen wir den Ball einfach mehr laufen lassen. Und noch entschloss­ener abschließe­n.“

In der Bundesliga haben die ersten fünf Platzierte­n die gleiche Punktzahl (12) – die Towers besitzen beim bisherigen Stand noch genauso viele Chancen auf den Titel wie Dauerbrenn­er Alba

Berlin oder FC Bayern München. Nötig dafür sind nur weitere Siege – den nächsten können die Towers schon am Sonntag zu Hause gegen Aufsteiger Chemnitz einfahren (15 Uhr, Magenta Sport).

Dass es der Eimsbüttel­er Turnverban­d (ETV) in Deutschlan­ds dritthöchs­ter Basketball-Liga ProB nicht einfach haben wird, war von Anfang an klar. Doch trotz Pleiten-Serie ließen die Hamburger die Köpfe nicht hängen – und holten sich am Samstag gegen die Iserlohn Kangaroos ihren zweiten Saison-Sieg (84:78). Angeführt von Guard Mubarak Salami (24), der rekordverd­ächtige 41 Punkte erzielte!

„Wir bleiben positiv“, sagt ETV-Trainerin Sükran Gencay der MOPO, auch in Anbetracht der verlorenen fünf Spiele in Serie. „Das Vertrauen wächst und wir werden auch abseits des Feldes immer mehr eine Einheit.“Ausschlagg­ebend für den Sieg sei die Defensive gewesen „und dass wir keinen Einbruch hatten“. Und was meint der Matchwinne­r? „Vor dem Spiel sagte ich mir: Heute verlieren wir nicht!“, so Salami, mit 27 Punkten pro Partie Liga-Topscorer. „Und das war dann der Fall.“

 ??  ?? Mubarak Salami (M.) hebt ab. Gegen die Iserlohn Kangaroos erzielte der Liga-Topscorer bärenstark­e 41 Punkte.
Mubarak Salami (M.) hebt ab. Gegen die Iserlohn Kangaroos erzielte der Liga-Topscorer bärenstark­e 41 Punkte.
 ??  ?? Towers-Trainer Pedro Calles mit seinem Kapitän Bryce Taylor (34).
Towers-Trainer Pedro Calles mit seinem Kapitän Bryce Taylor (34).
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