„An Kraft mangelt es bei mir nicht“
Der Investor über die Projekte Fernsehturm und Mundsburg Tower
„Wie ist die Lage?“heißt der (fast) tägliche Podcast der Gute Leude Fabrik und der Hamburger Morgenpost. Darin spüren wir tagesaktuellen Fragen nach – zu Wort kommen Macher, Musikerinnen, Models, Mütter und Politiker, genau wie Helfer, Schwestern, Schweißer, Freiberufler. Die Auswahl ist rein subjektiv, aber immer spannend und überraschend. Heute macht dies „N Klub – Die Show“möglich. Die Gespräche finden über das Telefon statt. In der aktuellen Folge spricht PR-Profi Lars Meier mit Unternehmer und Investor Tomislav Karajica, den man als echten Hamburger Macher bezeichnen kann. Lars Meier: Du schiebst in Hamburg ein Großprojekt nach dem anderen an – unter anderem die Umgestaltung des Fernsehturms, den Umbau des Mundsburg Towers oder den Bau des Elbdome. Wo nimmst du die ganze Kraft her?
Tomislav Karajica: An Kraft mangelt es bei mir nicht, da können wir noch deutlich mehr Projekte machen. Außerdem sind um mich herum ja noch viele Weggefährten, die ebenfalls Kraft mitbringen.
Wie läuft es denn momentan bei deinen Projekten?
Insgesamt läuft es bei allen Projekten zufriedenstellend und bei manchen sogar noch besser: Beim Mundsburg Tower starten wir nächstes Jahr mit dem Umbau und der Sanierung des Turms. Was den Fernsehturm betrifft, wird alles noch ein bisschen dauern – 2023, 2024 werden wir ungefähr eröffnen können. Die Sanierung des gesamten Turmes mit Brandschutzmaßnahmen etc. ist sehr komplex. Auf welchem Grundstück der Elbdome letztendlich umgesetzt wird, können wir leider noch nicht sagen. Schön ist aber immer wieder zu hören, dass der politische Konsens bezüglich dieses Projekts da ist und wir viel Rückendeckung aus der Stadt haben.
Wie planerisch oder impulsiv gehst du an Sachen ran – zum Beispiel in Bezug auf den Fernsehturm?
Ich habe mich nicht jahrelang mit dem Fernsehturm beschäftigt. Die Information, dass man in den Pitch noch mit einsteigen kann, kam eher zufällig. Die Idee basiert darauf, dass wir das „Hamburger Ding“entwickelt haben und es superspannend fanden, dessen „Cross-Community“-Konzept auf den Fernsehturm zu übertragen. Gemeinsam mit der „Hamburg Messe“und mit OMR halte ich uns für das perfekte Konsortium für den Fernsehturm. Deshalb war ich sehr impulsiv und dynamisch und wollte den Pitch unbedingt gewinnen.
Das „Cross-Community“Konzept des „Hamburger Ding“ist eine leicht abgewandelte Form eines „Co-Working-Spaces“. Ihr versammelt dort zum Beispiel Leute, die nur Einzelschreibtische benötigen und dabei vom Zusammenkommen mit vielen unterschiedlichen Menschen profitieren. Das ist in CoronaZeiten nicht möglich – wie geht es dem „Hamburger Ding“?
Wir freuen uns, dass kein Mieter gegangen ist, und haben hier unseren Grundbetrieb. Mit dem Konzept des „Corona Safe House“haben wir sehr schnell reagiert und geben uns sehr viel Mühe, das Arbeiten hier im Haus so sicher wie möglich zu machen. Die ganzen Abendveranstaltungen, Seminare und Workshops fehlen aber total. Dafür freuen wir uns über viele Anfragen und Interesse an dem Konzept – die Idee ist gerade sehr marktfähig.
Vor allem in Bezug auf das große e-sports-Projekt, das in Bergedorf geplant ist, frage ich mich, wie sehr du bei deinen Konzepten deinen eigenen Leidenschaften und Neigungen folgst.
Ich bin kein Zocker und habe bisher nie wirklich gespielt. Ich folge da eher den Menschen und Entwicklungen um mich herum und versuche, die geteilten Interessen von großen Gruppen zu finden. Und das ist nun mal die GamingSzene. Ich versuche, diese Zielgruppen auf unseren Flächen zu erreichen.
Gibt es bei dir über die Weihnachtsfeiertage kompletten Stillstand – auch wegen Ansagen aus dem familiären Raum?
Den kompletten Stillstand gibt es bei mir nie – aber die Projekte sind ja auch interessante Gesprächsthemen im Familienkreis. An den Weihnachtstagen selber möchte ich aber tatsächlich die Regler ein bisschen runterdrehen. Ich helfe dann zu Hause gerne beim Kochen, Einkaufen und Vorbereiten.