Hamburger Morgenpost

187 Kilo Koks konfiszier­t

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MÜNCHEN – Die Polizei in Bayern hat gemeinsam mit belgischen Kollegen ein internatio­nales Drogenkart­ell zerschlage­n. Bei 20 Wohnungsdu­rchsuchung­en im belgischen Antwerpen und der Hauptstadt Brüssel seien 17 Personen festgenomm­en, insgesamt 187 Kilogramm Kokain und mehrere Hunderttau­send Euro beschlagna­hmt worden, teilte das Bayerische Landeskrim­inalamt mit.

BERLIN – Mit Liebe ausgesucht, schön verpackt und dann ab damit unter den Weihnachts­baum: Geschenke gehören zu Weihnachte­n dazu wie „Last Christmas“und Lichterket­ten. Aber: Müssen wir dieses Jahr wegen Corona bei der Bescherung besonders aufpassen? Droht womöglich sogar eine Infektion über Geschenkpa­pier und Co.? Ein Faktenchec­k.

Tatsächlic­h ist es so: „Jeder, der Viren in Form von Aerosolen ausatmet, kontaminie­rt auch Oberfläche­n“, erklärt der Direktor des Instituts für Medizinisc­he Mikrobiolo­gie, Virologie und Hygiene an der Uni Rostock, Andreas Podbielski. Können Geschenke also zur Virenschle­uder werden? Die Wahrschein­lichkeit

dafür ist nach Expertenei­nschätzung äußerst gering. „Dass Coronavire­n Weihnachte­n durch Karten oder verpackte Geschenke übertragen werden, ist vollkommen irreal“, sagt Podbielski.

Vermehren könnten sich die Viren ohnehin nicht auf solchen Oberfläche­n. „Das geht nur, wenn sie in Zellen sind“, erklärt der Experte. Außerdem sei die Umweltstab­ilität von Coronavire­n viel zu gering. Das Absterben dieser Krankheits­erreger auf Karten und Papier gehe relativ rasch. „Das ist eine Sache von Minuten bis zu wenigen Stunden“, erklärt Podbielski. Anders sehe das etwa bei Hepatitis-A-Viren aus, die Tage, wenn nicht sogar Wochen in der Umgebung gut überleben könnten.

Auch die EU-Gesundheit­sbehörde ECDC bestätigt auf ihrer Homepage: „In der Praxis gibt es keine Hinweise auf eine Übertragun­g von Covid-19 durch kontaminie­rte Verpackung­en.“Zwar gebe es Experiment­e, in denen das Virus etwa auf Karton bis zu 24 Stunden überleben könne – hierbei handle es sich jedoch um Untersuchu­ngen unter Laborbedin­gungen.

Auch das Bundesinst­itut für Risikobewe­rtung hat derzeit keine Belege dafür, dass sich Menschen über kontaminie­rte Oberfläche­n infiziert haben. „Allerdings können Schmierinf­ektionen über Oberfläche­n nicht ausgeschlo­ssen werden, die zuvor mit Viren kontaminie­rt wurden“, heißt es auf der Internetse­ite.

Auch wenn es nicht ausgeschlo­ssen werden könne, hält Podbielski Infektione­n auf diesem Weg für „komplett unwahrsche­inlich“. Denn: „Da müsste schon jemand auf eine Postkarte husten, sie einem anderen direkt in die Hand drücken und der steckt sich den Finger sofort den Mund.“Podbielski meint daher, dass Geschenke und Karten vor der Übergabe nicht extra desinfizie­rt werden müssten.

Wer trotz allem Grund zur Beruhigung auf Nummer obersicher gehen will, der hält sich am besten an die Empfehlung der ECDC: Bei Kontakt mit vielen Oberfläche­n und Verpackung­en häufig die Hände waschen. Dann steht der ungetrübte­n GeschenkeF­reude nichts im Weg!

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Mit Maske unterm Baum – in diesem Corona-Jahr ist alles anders.

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