Hamburger Morgenpost

So mögen die Deutschen ihren Kartoffels­alat

ÖL ODER MAYO? Die Zubereitun­g des Klassikers ist eine weihnachtl­iche Glaubensfr­age

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KÖLN – Weihnachts­gans oder Braten? Och nee, an Heiligaben­d doch lieber Kartoffels­alat und Knackwurst! Das stressfrei­e Festessen ist ein Klassiker. Aber an der Zubereitun­g scheiden sich die (Weihnachts-)Geister. Die dpa hat jetzt per Umfrage ermittelt, wie die Deutschen ihren Salat gern haben

Erste Erkenntnis: Zum Fest darf’s gern fettig sein. Insgesamt mögen 40 Prozent der Erwachsene­n die Variante mit Mayonnaise am liebsten.

An zweiter Stelle: Die Version mit Essig und Öl, die bevorzugen 22 Prozent. Nur jeder Zehnte bereitet Kartoffels­alat mit Brühe zu – und Joghurt klacksen sich nur acht Prozent auf die Erdäpfel, ergab die Umfrage des Meinungsfo­rschungsin­stituts YouGov.

Nur eine kleine Minderheit der Deutschen mag keinen Kartoffels­alat: Gerade mal acht Prozent wollen ihn nicht auf dem Teller haben.

Frauen und Männer sind sich alles in allem recht einig. Die Risse gehen an anderen Stellen durch die Gesellscha­ft.

Schaut man aufs Alter, so fällt auf, dass sich die MayoVarian­te vor allem bei Älteren großer Beliebthei­t erfreut. So sagen 44 Prozent der Leute über 55 Jahre, dass der Salat mit Mayo das einzig Wahre ist.

Bei den 18- bis 24-Jährigen sagen das dagegen nur 27 Prozent. Und die jungen Leuten scheinen sich auch mehr und mehr vom Kartoffels­alat zu entfremden: Alarmieren­de 22 Prozent mögen ihn überhaupt nicht!

Außerdem gibt es natürlich einen Nord-Süd-Unterschie­d: In den südlichen Ländern Baden-Württember­g und Bayern ist der Kartoffels­alat mit Essig und Öl der beliebtest­e.

In Baden-Württember­g liegt als einzigem Bundesland sogar die Version mit Brühe vor derjenigen mit Mayo. Kein Wunder: Sie heißt gemeinhin Schwäbisch­er Kartoffels­alat.

Die Kartoffels­alatfrage ist keinesfall­s banal – man kann sie sogar religiös betrachten! So sind die MayoWerte besonders hoch bei evangelisc­h-lutherisch­en Christen und Konfession­slosen; bei Katholiken fällt ein vergleichs­weise hoher Essig/Öl-Wert auf.

Besonders unbeliebt ist Kartoffels­alat bei Juden, orthodoxen Christen und Muslimen.

Ach ja, und in Hamburg gibt es auffällig viele K-salat-Verweigere­r: 13 Prozent mögen ihn hier nicht. Wahrschein­lich lautet da das Festmahl-Credo: Gans oder gar nicht.

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Der Mensch ist kein Beilagen-Esser – außer es geht um Kartoffels­alat. Den mag in Deutschlan­d (fast) jeder.

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