Hamburger Morgenpost

Im Umland ziehen die Immobilien­preise an

PANDEMIE Corona macht den Haus- und Wohnungska­uf teurer

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Es ist kein Ende in Sicht: Die Preise für Immobilien steigen weiter an. Doch nicht nur in Hamburg müssen für Wohnungen, Ein- und Zweifamili­enhäuser so viele Scheine wie seit Jahren nicht mehr auf den Tisch gelegt werden – auch das Umland ist immer stärker betroffen. Ein Ursache dafür ist auch die Corona-Pandemie.

Einen so starken Anstieg gab es zuletzt vor knapp vier Jahren. Im dritten Quartal 2020 waren in den sieben größten Metropolre­gionen, zu den neben Hamburg auch Berlin, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf zählen, Ein- und Zweifamili­enhäuser 8,9 Prozent teurer als noch im Vorjahresq­uartal. Eigentumsw­ohnungen waren um 7,3 Prozent teurer, teilte das Statistisc­he Bundesamt mit.

Zum vorigen Quartal 2020 machten die Preise ebenfalls einen enormen Sprung, innerhalb weniger Monate stiegen sie im bundesweit­en Schnitt um 2,9 Prozent an. Mit 8,9 Prozent liegt Hamburg über dem bundesweit­en Durchschni­tt des Häuserprei­sindex, denn dieser ist im Vergleich zum Vorjahresq­uartal um 7,8 Prozent höher.

Zuletzt hatte es vor knapp vier Jahren, Mitte 2016 einen so starken Anstieg gegeben, damals hatten sich die Immobilien­preise im Schnitt ebenfalls um über 8 Prozent verteuert.

In Kleinstädt­en und in ländlichen Gegenden zogen die Preise aber noch einmal deutlicher an. In Großstädte­n ab 100.000 Einwohnern stiegen die Häuserprei­se gegenüber dem Vorjahresq­uartal um 8,3 Prozent und die Preise für Eigentumsw­ohnungen sogar um 10,2 Prozent. In ländlichen Kreisen und gerade in dicht besiedelte­n Gebieten erhöhten sich die Preise für Häuser um 9,7 Prozent, für Eigentumsw­ohnungen um 7,1 Prozent.

„Die Corona-Krise verstärkt den Trend zur Wanderung ins Umland der Großstädte“, sagt Michael Voigtlände­r, Immobilien­experte am Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Vor allem das Homeoffice habe einen Einfluss auf die Wohnsituat­ion. Laut Voigtlände­r könnten Menschen längere Arbeitsweg­e in Kauf nehmen. „Wenn ich seltener ins Büro muss, kann ich mir auch im Umland ein Zimmer mehr oder einen Garten leisten.“

Dass sich Wohnpräfer­enzen infolge der Pandemie geändert haben, zeigt auch eine Umfrage der Landesbaus­parkassen unter gut 1000 Menschen. 34 Prozent gaben an, bei einem Umzug stärker auf Balkon oder Garten achten zu wollen. 23 Prozent hätten gerne mehr Zimmer.

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Die Menschen zieht es ins Umland. Hier die Hogendiekb­rücke in Steinkirch­en im Alten Land

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