Hamburger Morgenpost

Jung bringt den HSV in die Zwickmühle

Bosse vor schwerer Entscheidu­ng. Auch an David gibt es Interesse aus Liga zwei

- SIMON BRAASCH simon.braasch@mopo.de

Gemeinsam mit seinen Kollegen marschiert­e Gideon Jung gestern auf die Plätze im Volkspark. Durchaus möglich aber, dass sich die Wege in Kürze trennen werden. Der HSV würde den 26-Jährigen gern abgeben, allerdings ungern an einen Zweitliga-Konkurrent­en. Das macht die Sache nicht leichter.

Verlässt Jung den HSV im Winter? Mittlerwei­le laufen im Hintergrun­d die Gespräche. Mehrere Zweitligis­ten haben den Defensivma­nn auf dem Zettel (die MOPO berichtete). Derzeit sondiert Jung die Anfragen, in Kürze soll es dann richtig konkret werden – es sei denn, der HSV schiebt einen Riegel vor.

Nach wie vor tun sich Hamburgs Bosse schwer mit dem Gedanken, Jung (hat noch Vertrag bis Sommer 2022) innerhalb der eigenen Liga zu transferie­ren. Weil sie das Risiko sehen, dass der 26-Jährige woanders voll einschlage­n und einen Mitkonkurr­enten im Kampf um den Aufstieg voranbring­en könnte.

Ein weiteres Problem: Die meisten Klubs spekuliere­n darauf, Spieler ablösefrei zu bekommen. Doch die Option, Jung zu verschenke­n, ihm womöglich Teile seines Restgehalt­s zu zahlen und zusätzlich die Konkurrenz zu stärken, bereitet den HSV-Bossen erhebliche Magenschme­rzen.

Viel lieber würden sie Jung ins Ausland ziehen lassen. Dort haben sich anders als im Sommer aber noch keine Optionen aufgetan, die für den Rheinlände­r von Interesse sind.

Die Alternativ­e wäre ein Verbleib beim HSV bis zum Sommer. Immerhin: Jung gilt als pflegeleic­ht, wird als Teamplayer geschätzt und stünde trotz mäßiger sportliche­r Perspektiv­e nicht im Verdacht, das Klima gefährden zu können. In Kürze dürfte der Poker um ihn Fahrt aufnehmen. Wenn der HSV es zulässt. Jung ist aber nicht der einzige Profi, der gehen dürfte. Auch Lukas Hinterseer (29) zählt zu diesem Kreis. Bei Xavier Amaechi (19) und Jonas David (20) peilt der HSV Leihgeschä­fte an.

Eine Lösung deutet sich bei Amaechi an, der seinen England-Urlaub verlängern durfte und derzeit im Volkspark fehlt. Möglich, dass er in den nächsten Tagen in seine Heimat verliehen wird. Aber: Auch deutsche Zweitligis­ten sollen ihn auf dem Zettel haben. Wäre für den HSV anders als bei Jung kein Problem, weil Amaechi für Klubs aus der unteren Tabellenhä­lfte interessan­t wäre – und nicht für Konkurrent­en um die Spitzenplä­tze.

Bei David ist bereits eine Entscheidu­ng gefallen: Er wird, wenn er denn verliehen werden sollte, in Deutschlan­d bleiben. Die untere Hälfte der Zweiten Liga und die obere der Dritten kommen in Frage. Leichtes Interesse soll der SV Sandhausen signalisie­rt haben.

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Gideon Jung (seit 2014 beim HSV) steht auf dem Sprung – aber darf er am Ende auch wirklich gehen?
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