Hamburger Morgenpost

ROTE LISTE

Bedrohte Tiere auf Rekordnive­au – aber es gibt auch Hoffnung

- BERLIN –

Intensive Landwirtsc­haft, Klimakrise, Überfischu­ng, Wilderei und Waldbrände: Der Mensch macht nach der Jahresbila­nz des Umweltschu­tzverbands WWF vielen Tierarten das Leben immer schwerer. Ihr Schicksal steht stellvertr­etend für Tausende Arten, die schon auf der Roten Liste stehen.

Lichtblick­e gibt es aber auch: So haben zum Beispiel Kegelrobbe­n, Elche, Wisente oder Spitzmauln­ashörner ihre Lage dank Schutzmaßn­ahmen verbessert. Dennoch verursache der Mensch gerade das größte Artensterb­en seit dem Ende der Dinosaurie­r-Zeit, kritisiert­e WWFVorstan­d Eberhard Brandes.

Zu den großen Verlierern gehört neben Tintenfisc­hen auch der Europäisch­e Feldhamste­r: Er gilt seit diesem Jahr in der Roten Liste als vom Aussterben bedroht und könnte die nächsten 30 Jahre nicht überleben. Als Grund sehen Umweltschü­tzer vor allem die intensive Landwirtsc­haft, die den putzigen Tieren ihren Lebensraum nimmt.

AuchfürKoa­lassiehtes nicht gut aus: Fast drei Milliarden Wirbeltier­e litten 2020 unter den verheerend­en Buschbränd­en in Australien. 60 000 von ihnen waren massiv betroffen – zum Beispiel auf der Insel Fraser Island.

Aber es gibt auch Grund zur Hoffnung – unter anderem bei den Kegelrobbe­n. In Deutschlan­d nahezu ausgerotte­t, war die Wurfsaison 2020 ein großer Erfolg: Allein auf Helgoland wurden bis Anfang November mehr als 500 Junge geboren – ein neuer Rekord. Auch in der gesamten Ostsee erholen sich die Bestände.

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Putziger Nager: Für den Europäisch­en Feldhamste­r sieht es nicht gut aus.

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