Stefan Kluge:
Der Hamburger Arzt und Leiter der Intensivmedizin am UKE, Stefan Kluge, ist in der Corona-Pandemie oft eine Stimme der Vernunft gewesen und ist es noch immer. Er warnte bereits im Juni – wie viele seiner Kollegen – vor einer deutlichen Zunahme der Infektionen und damit höheren Belastung der Intensivstationen im Herbst. Neben seinen ärztlichen Aufgaben und Forschungstätigkeiten ist Kluge an mehreren Studien zur Wirkungsweise und Zerstörungskraft von SARS-CoV-2 und zu den Gegenmaßnahmen beteiligt. Mithilfe der Interviews wolle er mithelfen, die Bevölkerung über den Stand in Sachen Corona zu informieren und die immense Belastung für Ärzte und Pflegekräfte deutlich machen.
Anfang Juni gingen 14 000 Menschen in Hamburg für den von einem Polizisten getöteten US-Amerikaner George Floyd auf die Straße und wollten ein Zeichen gegen Rassismus setzen. Die Organisatorin der Demo, die Hamburger Schauspielerin Audrey Boateng, hatte zuvor nie eine Demo organisiert und mit ein paar Hundert Teilnehmern gerechnet. Ein Beispiel, wie einzelne Menschen Großes auf die Beine stellen können. „Die Botschaft ist so noch kraftvoller gewesen“, sagte sie damals. Gerade in diesen Zeiten sei es wichtig, sich gegen Rassismus einzusetzen. „Rassismus ist auch wie ein Virus“, so Boateng. „Alle suchen nach einem Corona-Heilmittel. Aber für Rassismus ist seit Jahrhunderten kein Heilmittel gefunden worden.“Im 21. Jahrhundert sei es nun wirklich mal an der Zeit dafür.