Alle fliegen auf Geiger!
SKISPRINGEN Allgäuer strahlt nach Tournee-Auftaktsieg „wie die Sonne“
Seine Allgäuer Heimat empfing Karl Geiger am Morgen nach der großen Siegesnacht mit purem Sonnenschein und so lästigen wie nötigen Alltagsaufgaben. „Auf zum Nasenbohren“, kommandierte Stefan Horngacher den „König von Oberstdorf “und dessen Teamkollegen zum nächsten Corona-Test.
„Es ist unglaublich, was passiert ist. Ich kann nur noch so strahlen wie die Sonne hier“, sagte Geiger nach seinem Auftaktsieg in Oberstdorf und blickte voraus: „Das war nur die erste Schanze, jetzt kommen noch drei, und die haben alle ihre eigenen Herausforderungen.“
Die nächste wartet in Garmisch-Partenkirchen, Silvester die Qualifikation und Neujahr das zweite Springen (jeweils 14 Uhr/ARD und Eurosport). Coach Horngacher traut ihm den Riesen-Wurf zu: „Karl ist in einem Flow, er hat das Zeug dazu, das jetzt durchzuziehen. Aber es gibt starke Konkurrenz. Stoch, Lindvik, Granerud auch der Markus ist dran.“
Markus Eisenbichler, zum Auftakt Fünfter, sieht sich zunächstals
Co-Pilot seines Kumpels Geiger: „Ich werde ihn unterstützen, wo ich kann. Der Karle ist einfach ein cooler Hund.“Und das ist nach dem turbulentesten Monat in Geigers Leben noch hoffnungslos untertrieben.
Anfang Dezember stieg er aus dem Weltcup aus, um bei seiner hochschwangeren Frau Franziska zu sein, ließ sie dann kurz in Oberstdorf zurück, um in Planica Skiflug-Weltmeister zu werden. Zwei Tage danach kam
Töchterchen Luisa auf die Welt, wiederum zwei Tage später schickte ihn ein positiver Corona-Test in Quarantäne, die Geiger im letzten Moment vor der Tournee beendete - um dann eiskalt zum Sieg zu springen.
„Die vergangenen Wochen waren ein einziges Auf und Ab, es ist alles schwer in Worte zu fassen“, sagte Geiger. Aber wenn sich jemand mit Aufs und Abs auskennt, dann ja wohl ein Skispringer wie der Geiger Karl.