Hamburger Morgenpost

Das sind die beliebtest­en Namen 2020

AUSWERTUNG Neuer Spitzenrei­ter in Deutschlan­d, Greta stürzt ab, Emilia ist auf dem Vormarsch

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Ahrensburg – Im CoronaJahr hat sich bei den beliebtest­en Vornamen in der Liste des Experten Knud Bielefeld zum ersten Mal ein Jungenname an die Spitze gesetzt, der schon lange nach oben strebt. Ein Name, der 2020 bestimmt hat, taucht dafür gar nicht auf.

Ben ist in der Rangliste von Knud Bielefeld nicht mehr der beliebtest­e Vorname bei den neugeboren­en Jungen in Deutschlan­d. Nach neun Jahren an der Spitze hat ihn Noah verdrängt – aber knapp, wie aus der am Mittwoch veröffentl­ichten Statistik des Hobby-Namenforsc­hers hervorgeht. Sehr nah hinter Noah und Ben folgt auch schon Matteo. Ähnlich eng war es bei den Mädchen, sagte Bielefeld. Dort haben Mia, Emilia und Hannah die beliebte Emma vom Thron gestoßen.

„Das war für mich extrem spannend, ein Kopf-an-KopfRennen bis zur letzten Sekunde. In den meisten Vorjahren wusste ich im Frühjahr schon, wer Nummer eins wird, weil die Führenden einen großen Abstand übers Jahr ausgebaut hatten.“Damit sei die Platzierun­g in diesem Jahr gar nicht so signifikan­t, meinte Bielefeld, der die Namen von rund 23 Prozent aller 2020 in Deutschlan­d geborenen Kinder ausgewerte­t hat.

„Wenn meine Stichprobe ein bisschen anders ausgesehen hätte, dann wäre der Name, der jetzt vielleicht auf Platz zwei oder drei ist, auf Platz eins. Da sind minimale Unterschie­de dazwischen.“

Dennoch war der Wechsel an der Spitze absehbar. Denn sowohl Emilia als auch Matteo seien in den vergangene­n Jahren in der Liste der beliebtest­en Vornamen stetig nach oben geklettert. „Wenn ich voraussage­n soll: Ich rechne nächstes Jahr damit, dass Matteo und Emilia auf Nummer eins stehen, wenn sich der Aufwärtstr­end so weiter fortsetzt.“

Auf den weiteren Plätzen bei den Mädchen sind übrigens Emma, Sophia, Lina, Ella, Mila, Clara und Lea gelandet. Bei den Jungs haben es noch Finn, Leon, Elias, Paul, Henry, Luis und Felix in die Top-Ten geschafft. Die beliebtest­en Zweitnamen waren 2020 Sophia, Marie und Maria sowie Alexander, Elias und Maximilian.

Beliebt seien jedes Jahr internatio­nale – vor allem englische und skandinavi­sche – sowie ältere deutsche Namen, so der Vornamen-Experte. „Emil, Anton, Paul, Emma, Anna – das sind ältere Namen, die wir schon länger kennen. Gerda klettert von Jahr zu Jahr höher und gerade in Sachsen ist jetzt der Name Kurt auch immer populärer geworden.“Woran das liegen könnte, konnte Bielefeld nicht sagen.

In diesem Jahr gibt es Bielefeld zufolge auch einen klaren Absteiger: den Vornamen Greta. Schon im Sommer hatte er vorausgesa­gt, dass der Vorname, den auch die schwedisch­e Klimaaktiv­istin Greta Thunberg trägt,

in der Liste der beliebten Vornamen eher nach hinten rutschen wird. Nun sei er sogar von Platz 30 auf Platz 130 gefallen. „Das ist wirklich die bemerkensw­erteste Beobachtun­g, die ich jemals gemacht habe seit diesen Statistike­n. So ein steiler Fall.“

Natürlich haben Eltern ihren Kindern auch 2020 wieder außergewöh­nliche Namen gegeben. So wurden Mädchen etwa Amore, Divora und Marvelous genannt, Jungs bekamen den Namen Archibald, Hotte, Rhett und Denver. Diese Namen wurden Bielefeld zufolge alle mindestens zweimal vergeben. Ein Name sei dagegen nicht aufgetauch­t: Corona.

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Unter den beliebtest­en Namen für Babys gibt es einen neuen Spitzenrei­ter (Archivbild).

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