Miss Punktlandung braucht ein Wunder
SKISPRINGEN Olympiasiegerin Carina Vogt bei WM dabei
Vielleicht bringt Carina Vogt ja Eichhörnchen Nordi Glück. Das WM-Maskottchen aus Plüsch darf in Oberstdorf mit ins Bett der Skisprung-Olympiasiegerin, die in ihrer Karriere schon so manches Wunder vollbracht hat. Und die nun selbst ein Wunder oder eben einen verdammt guten Glücksbringer braucht, um heute (17 Uhr/ARD und Eurosport) bei der ersten Entscheidung der Heim-WM ihre ehrgeizigen Ziele zu erreichen.
Dabei hat die „Miss Punktlandung“des Skispringens das erste Wunder schon geschafft – die WM-Teilnahme. „Es bedeutet mir wirklich viel, dass ich überhaupt hier bin“, sagte Vogt nach ihren ersten Sprüngen.
Denn im Juli 2019 war Vogt beim Training in Österreich das vordere Kreuzband im rechten Knie gerissen – zwei Wochen bevor in Andreas Wellinger ein anderer deutscher Olympiasieger die gleiche Verletzung erlitt. Wellinger schaffte es nicht rechtzeitig zur Heim-WM, Vogt schon. „Die WM war über zwei Jahre mein Anker, der mich hochgezogen hat“, berichtete die 29-Jährige.
Es war eine Punktlandung, und mit Punktlandungen kennt sich keiner so gut aus wie die Polizeiobermeisterin. Nur zwei Weltcupspringen gewann Vogt, dem gegenüber stehen aber fünf WM-Titel sowie das historische erste Olympia-Gold für eine Skispringerin 2014 in Sotschi. Nicht schlecht für eine, die im Teenie-Alter als hoffnungsloser Fall galt.
Folgt jetzt das nächste Wunder? Eigentlich hat sie derzeit keine realistische Chance auf Topplatzierungen. Doch aus vermeintlicher Aussichtslosigkeit hat „Miss Punktlandung“die größte Titelsammlung im FrauenSpringen gemacht.