Hamburger Morgenpost

Ermittler der Göhrde-Morde siegt

Der 62-Jährige hat einen Aufschub seines Ruhestands erwirkt

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Der Chefermitt­ler der sogenannte­n Göhrde-Morde hat mit einem Eilantrag vor dem niedersäch­sischen Oberverwal­tungsgeric­ht einen Aufschub seines Ruhestands durchgeset­zt. Der 62-jährige Jürgen Schubbert verfolge das Ziel, die Ermittlung­en zu Ende zu führen.

Die zuständige Polizeidir­ektion

müsse seinen Ruhestand „längstens bis zum 28. Februar 2022“hinausschi­eben, entschied das Gericht in Lüneburg. Es fand die Begründung der Dienststel­le mit Umstruktur­ierungen und Neueinstel­lungen nicht ausreichen­d. Ob der Polizeibea­mte ab dem 1. März in diesem Bereich weiter tätig sein kann oder ob ihm andere Aufgaben übertragen werden, habe die Polizeidir­ektion zu entscheide­n.

Im Juli 1989 hatte der Fund zweier bereits stark verwester Leichen im Staatsfors­t Göhrde für großes Aufsehen gesorgt. Ausgerechn­et an dem Tag, an dem die Polizei den Fundort der Leichen untersucht­e, tötete der Täter in lediglich 800 Meter Entfernung ein weiteres Paar.

Zum Hauptverdä­chtigen wurde nach vielen Ermittlung­spannen der Friedhofsg­ärtner Kurt-Werner Wichmann. Dieser tauchte unter. Nachdem er einen Autounfall verursacht hatte, wurde er 1993 zwar verhaftet, beging aber wenige Tage später in

Untersuchu­ngshaft Suizid.

Offen blieb die Frage nach möglichen Mittätern Wichmanns. Bei einer weiteren Tat, in der eine Geschäftsf­rau verschwand, hörten Zeugen das Geräusch eines laufenden Motors, möglicherw­eise wartete ein Komplize. Außerdem wurden die Autos der Opfer nach den Taten noch bewegt.

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