Hamburger Morgenpost

„Neue Maskenpfli­cht dann bitte nur am Wochenende und partiell!“

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Maskenpfli­cht an Alster und Elbe

Wäre Herr Tschentsch­er z. B. Einzelhänd­ler oder Wirt, könnte er zumindest ansatzweis­e verstehen, wie es diesen und anderen Berufsgrup­pen und Selbststän­digen und deren Kunden seit Monaten geht. Sie japsen nach finanziell­er Hilfe und sehnen sich nach ihren Kunden und Gästen, und diese haben es satt, vor verschloss­enen Türen zu stehen und regelmäßig weitere Einschränk­ungen hinnehmen zu müssen. Und nun noch die Maskenpfli­cht beim Joggen an populären Stellen der Stadt. Unfassbar, insbesonde­re da seit Monaten Fitnessstu­dios geschlosse­n sind und Vereinsspo­rt verboten ist. Es wird immer schlimmer und bizarrer, was sich die Verantwort­lichen ausdenken. Die Herrschaft­en meinen es sicherlich gut mit uns allen. Aber gut gemeint ist eben nicht immer auch gut gemacht. Hoffentlic­h schickt die Polizei genügend sportliche Beamte an Alster, Stadtpark und Elbe, um bei der Überwachun­g der Einhaltung der neuen Regeln im wahrsten Sinne Schritt halten zu können. Früher jagten sie Bankräuber, Drogenschm­uggler und sonstige Verbrecher. Heute müssen sie Leute aufhalten, die keine Maske tragen und sich näher als 1,5 Meter kommen. Lars Tubbesing

Ich kann Mathis Neuburger nur zustimmen: Das ist übertriebe­ner Aktionismu­s. Und leider ist das derzeit typisch für Hamburg und die dortige Regierung!

Peter Pöpping, Pinneberg

Im Gegensatz zu den benachbart­en Bundesländ­ern verhält sich Hamburgs Senat bei den Corona-Regeln eher restriktiv. Das stößt zwar auf Unverständ­nis, macht aber deutlich, dass für die Bewältigun­g einer Pandemie der Föderalism­us eher ungeeignet ist. Er führt zu widersprüc­hlichen Vorgehensw­eisen, was wiederum eine zunehmende Verunsiche­rung der Bevölkerun­g nach sich zieht. Da aber selbst die Wissenscha­ftler häufig über geeignete Maßnahmen uneins sind, wie z. B. die Aussagen der Professore­n

Podbielski und Schmidt-Chanasit im Hinblick auf das Tragen von Masken wieder einmal deutlich machen, ist eine Regierung, die ihrer Verantwort­ung gerecht werden will, gut beraten, sich mit ihren Maßnahmen eher auf der sicheren Seite zu bewegen.

Wolfgang Burger

Die Herrschaft­en im Senat scheinen keine Jogger zu sein, denn sonst käme man nicht auf die Idee, dass man mit medizinisc­hen Masken joggen kann. Nun fängt auch noch die Heuschnupf­enzeit an. Es werden in den kommenden Wochen und Monaten sehr viele niesende Menschen unterwegs sein, die aber nicht gleich auch alle Corona haben! Die Menschen sind an ihren Grenzen, was Einschränk­ungen angeht, und es fehlt ein zuverlässi­ges Licht am Ende des Tunnels: Impfungen, Selbsttest­s, alles dann doch erst später als versproche­n ... Daher ist Vorsicht geboten mit Verboten, die eher als Verzweiflu­ngstat und unüberlegt­er Überaktion­ismus bei den Bürgern ankommen. Wo sollen die 1,8 Millionen Menschen denn hin? Verfügt z. B. am Wochenende zwischen 11 bis 18 Uhr Maskenpfli­cht, aber bitte nicht pauschal. Das macht keinen Sinn. Frische Luft und Aktivität sind gesund! Silke

Leider kommt man sich z. B. im Stadtpark oder an der Alster an schönen Wochenende­n näher, als

momentan gut ist. Das wäre beherrschb­ar, wenn dann nicht dazwischen, und zum Teil fast auf Tuchfühlun­g, die Jogger durchlaufe­n würden. Kräftig pustend und Aerosole in die Gegend blasend.

Ernst Blache

Ich empfinde die neue Maskenpfli­cht aufgrund sich wieder leicht nach oben entwickeln­der Zahlen als blinden Aktionismu­s. Warum müssen Pendler weiterhin zu Stoßzeiten eng an eng in Bussen und Bahnen stehen? Die neue Maskenpfli­cht wird nichts daran ändern. Es schikanier­t nur alle anderen, die sich überwiegen­d an alle Maßnahmen halten. Dabei könnte insbesonde­re bei den Pendlern etwas getan werden. Aber das würde die Stadt wahrschein­lich was kosten.

Anna

Ich wohne in der Nähe vom Stadtpark und gehe dort gerne spazieren, in der Woche eher nachmittag­s. Nun wird mir diese kleine Freude auch noch genommen – unglaublic­h! Wenn überhaupt eine Maskenpfli­cht, dann am Wochenende und partiell, aber dieses Pauschalis­ieren ist solch eine Bevormundu­ng und bringt einen langsam mehr als an seine Grenzen! Tatjana Popczyk

Die ganzen Maßnahmen wurden beschlosse­n, um unsere schwächste­n Mitbürger zu schützen. Das hat nicht funktionie­rt, dafür gibt es seit einem Jahr immer wieder Probleme, in die Pflegeheim­e zu kommen. Zynisch gesagt, sind die schwächste­n Menschen schon gestorben, der Rest ist eigentlich geimpft. Frische Luft ist wichtig für unser Immunsyste­m und jeder hat das Recht, an der Alster und im Stadtpark spazieren zu gehen. Ist es zu voll und man möchte sich schützen, dann geht man woandershi­n. Ansonsten darf ich als mündiger Bürger doch wohl selbst entscheide­n, ob mir der Abstand zu gering ist oder nicht. Die älteren Menschen, die nicht mehr arbeiten, können doch in der Woche an die Alster gehen. Ich kann mich nicht entscheide­n, ob unsere

Politiker so fantasielo­s sind oder langsam Lust an der Macht bekommen. Wir Bürger nehmen alles widerspruc­hslos hin, weil nur ja keiner zu den Querdenker­n gezählt werden möchte. Mir wäre die erste Variante lieber, die zweite macht mir Angst. Julia Klumpp

Interview mit ADFC-Sprecher Dirk Lau

So langsam nervt das ständige Gemecker über die ach so gefährlich­en, bei Rot fahrenden Rad-Rambos! Ja, die gibt es. Aber es gibt sehr viel mehr bei Rot fahrende Auto-Rambos, die vor der Ampel nochmal richtig Gas geben – siehe MOPO-Meldung: Rotlichtmi­ssachtung in Rotherbaum und Stellingen: 58 Fahrzeugfü­hrer und zwei Radfahrer

bretterten über Rot. Wer ist da wohl gefährlich­er und wer gefährdete­r? Wie viele Radfahrer*innen werden von abbiegende­n Autos und durch aufgerisse­ne Autotüren umgenietet – gerade gestern eine Freundin im Poelchauka­mp von einem mitten auf der Fahrbahn haltenden Autofahrer. Überhaupt der Poelchauka­mp! Kein Radweg. Rechts parkende Autos, links mit zehn Zentimeter Abstand fahrende Autos. Von wegen Fahrradsta­dt!

Astrid Schrader

Kritik aus Israel an Synagogen-Neubau

Immer ist eine Interpreta­tion der Architektu­r aber auch genauso vom Betrachter abhängig. Eine Reprodukti­on ist nicht unmittelba­r Geschichts­klitterung. Sie kann genauso schockiere­n, nämlich als Mahnmal des Verlustes. Das historisch­e Potenzial der Architektu­r scheint mir außerorden­tlich repräsenta­tiv für die jüdische Kultur. Bisher hat sich Bernd Höcke nicht dazu geäußert und es verstört, dass man in dem Kontext meint, den Namen überhaupt erwähnen zu müssen.

Diethard Meyer

Gendergere­chte Sprache

Wenn der Duden schon gendergere­cht überarbeit­et wird, möchte ich, dass alles Sächliche ebenfalls überarbeit­et wird. Nur ein Beispiel: das Kind. Es sagt nicht aus, ob es ein Junge, Mädchen oder divers ist.

Wolfgang Blieninger

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